WikiLeaks-Gründer: “Sie haben mein Leben gerettet”


Julian Assange ist nach seiner Landung in der australischen Hauptstadt Canberra vorerst nicht selbst vor die Kamera getreten. Bei einer Pressekonferenz berichteten stattdessen seine Anwälte Jennifer Robinson und Barry Pollack von den ersten Worten, die Assange nach seiner Rückkehr in sein Heimatland gesagt haben soll. 

Demnach ist Premierminister Anthony Albanese der Erste gewesen, mit dem Assange telefonisch gesprochen hat. “Er sagte zu ihm: Sie haben mein Leben gerettet”, schilderte Robinson den Moment. Sie bat die Medienvertreter um Verständnis, dass Assange vorerst nicht selbst öffentlich sprechen möchte. “Er braucht Zeit, er muss sich erholen.” Die langen Jahre der Gefängnishaft hätten Spuren bei ihm hinterlassen. Nun wolle er zunächst Zeit mit seiner Familie verbringen, bevor er “zu einem Zeitpunkt seiner Wahl” wieder sprechen könne. 

Premierminister Albanese sei entscheidend für die Verhandlung gewesen

Robinson sprach von einem “historischen Tag”, der eine 14 Jahre währende juristische Auseinandersetzung beendet habe, die sie als “die größte Bedrohung” für die Redefreiheit in den Vereinigten
Staaten im 21. Jahrhundert bezeichnete. Sie dankte im Namen Assange allen Unterstützern weltweit und explizit Premierminister Albanese, dessen Bemühungen die Situation für den Whistleblower “komplett verändert” habe. 

Der australische Premier nannte die Lösung im Fall Assange das Ende einer “sorgfältigen, geduldigen und entschlossenen Arbeit”. Zahlreiche Personen hätten daran mitgewirkt und das Abkommen unbemerkt von den Medien in den USA verhandelt. 

Albanese selbst habe sich während der Verhandlungen mit den Anwälten von Assange ausgetauscht. Das
erzielte Ergebnis sei nach seiner Auffassung so von der
“überwältigenden Mehrheit der Australier gewünscht” gewesen, sagte der
Regierungschef.

Assange war in den Abendstunden mit einer Chartermaschine in Canberra gelandet. Die vergangenen fünf Jahre hatte er in Haft im Hochsicherheitsgefängnis Belmarsh in London verbracht. Auf Fernsehbildern war zu sehen, wie er lächelnd und mit erhobener Faust die Chartermaschine verließ. Den 520.000 Dollar teuren Charterflug bezahlte die australische Regierung, Assange muss das Geld jedoch zurückzahlen. Dafür haben seine Unterstützer bereits eine Crowdfundingkampagne gestartet.



Author: RoteRuhrarmee1920

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