Was bedeutet das für Leipzig?

Leipzig. Die Deutsche Bahn wird offenbar mehrere Fernverkehrsverbindungen durch Ostdeutschland streichen. Das geht aus einer am Mittwoch veröffentlichten Recherche des Nachrichtenmagazins Spiegel hervor. Die DB dementierte den Bericht im Tagesverlauf, räumte jedoch ein, dass Verbindungen mit geringer Nachfrage bei einer Erhöhung der Trassenentgelte gestrichen werden könnten.

Sollten sich die Erkenntnisse des Spiegels bestätigen, verliert Leipzig einige direkte Verbindungen zu weiteren Großstädten. Ein Blick auf alternative Verbindungen zeigt mögliche Auswirkungen der Ausfälle für die Region.

ICE, Flixbus, Regio: ohne Intercity nach Stuttgart

Betroffen sind demnach die Intercity-Linie 51 von Gera nach Düsseldorf und Köln sowie die Linie 61 von Leipzig nach Nürnberg, Stuttgart und Karlsruhe. Was würden die Streichungen bedeuten?

Eine Direktverbindung von Leipzig nach Stuttgart würde es nach derzeitigem Stand auch nach dem Wegfall des IC 61 geben: Aktuell verkehren mehrmals pro Tag ICEs, die Fahrzeit beträgt etwa viereinhalb Stunden. Die Preise variieren je nach Buchungszeitpunkt stark. Mit dem Regionalverkehr dauert die Fahrt zwischen acht und 14 Stunden. Mit dem Flixtrain dauert die Reise mit Umstieg in Halle zwischen circa fünfeinhalb bis sechs Stunden bei Kosten von etwa 45 Euro.

Regionverbindungen können mit dem Deutschland-Ticket befahren werden. Das kann Geld sparen, dauert aber meistens länger. (Archivbild)

Quelle: Boris Roessler/dpa

Ähnlich sieht es derzeit in Richtung Nürnberg aus. Mit dem IC dauert die Fahrt etwa 3:45 Stunden. ICEs fahren mehrfach am Tag ohne Umstieg in etwa zwei Stunden. Die Fahrkarten kosten nach aktuellem Stand allerdings etwa doppelt so viel. Nach Karlsruhe dauert die Fahrt mit dem IC rund sieben Stunden. Mit einer ICE-Verbindung können Fahrgäste in circa vier Stunden dort sein, müssen aber einmal umsteigen.

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Auch auf kürzeren Verbindungen von Leipzig nach Naumburg gibt es Alternativen: Die Fahrten mit dem Regionalverkehr dauern zwar zwischen fünf und 15 Minuten länger, gehen aber etwa alle halbe Stunde.

Fahrten von Gera Düsseldorf und Köln gibt es weiter

Sollte die Bahn die IC-Verbindung der Linie 51 zwischen Gera und Köln beziehungsweise Düssedorf streichen, würde auch in diese Richtung weiterhin eine Direktverbindung bestehen: Schon jetzt gibt es nach Düsseldorf deutlich schnellere Möglichkeiten, allerdings mit Umstieg. Auch nach Jena, Erfurt oder Weimar verkehrt regelmäßig Regionalverkehr. Der kann im Gegensatz zum IC mit dem 49-Euro-Ticket genutzt werden.

Zudem fährt der IC 51 schon jetzt nur zweimal täglich direkt nach Düsseldorf. Nach Köln verkehrt der IC nur einmal pro Tag direkt.

LVZ