Wahl in Großbritannien: Klarer Sieg für Labour – Debakel für Sunaks Tories, auch Nigel Farage triumphiert


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Klarer Sieg für Labour – Debakel für Sunaks Tories, auch Nigel Farage triumphiert

Lautstark jubeln die Labour-Anhänger bei einer Wahlparty in London Lautstark jubeln die Labour-Anhänger bei einer Wahlparty in London

Lautstark jubeln die Labour-Anhänger bei einer Wahlparty in London

Quelle: REUTERS

Die Parlamentswahl in Großbritannien ist beendet, erste Prognosen veröffentlicht: Sunaks Tories verlieren in historischem Ausmaß und Labour triumphiert. Deren Partei-Chef Keir Starmer hat demzufolge klar gewonnen. Er dürfte Noch-Premier Rishi Sunak beerben.

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Die oppositionelle Labour-Partei hat bei der Parlamentswahl in Großbritannien laut Nachwahlbefragungen einen Erdrutschsieg errungen.

Die Partei des 61-jährigen Keir Starmer könne mit 410 der 650 Sitze im Unterhaus rechnen, ergaben die am Donnerstagabend veröffentlichten Nachwahlbefragungen mehrerer britischer Sender.

Damit würde die Partei an ihrem Rekordergebnis von 1997 unter Tony Blair kratzen – damals errang Labour 418 Mandate. Für eine absolute Mehrheit im Unterhaus sind lediglich 326 Sitze nötig.

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Die seit 14 Jahren regierenden konservativen Tories von Premierminister Rishi Sunak erlitten demnach mit nur 131 Sitzen ihre schlimmste Niederlage seit Beginn des 20. Jahrhunderts und wurden damit wie erwartet eindeutig abgewählt. Für den Regierungschef ist es mehr als nur eine Wahlschlappe, es ist eine Demütigung. Seine Partei dürfte nun vor einer kompletten Neuordnung stehen.

Laut den Nachwahlbefragungen, die unmittelbar nach Schließung der Wahllokale um 22.00 Uhr Londoner Zeit veröffentlicht wurden, können die Liberaldemokraten im neuen Unterhaus auf 61 Sitze hoffen.

Die einwanderungsfeindliche Partei Reform UK von Nigel Farage errang demnach bei dem nach dem Mehrheitswahlrecht abgehaltenen Urnengang 13 Sitze. Für „Mr. Brexit“, wie Farage auch genannt wird, könnte es im achten Anlauf mit einem Parlamentssitz geklappt haben. Laut Prognose dürfte er zu 99 Prozent erfolgreich gewesen sein. Der 60-Jährige saß jahrzehntelang für die Ukip-Partei im EU-Parlament und gilt als treibende Kraft hinter dem Referendum über den EU-Austritt Großbritanniens.

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Mit seiner überraschenden Kandidatur hat Farage die bisherige konservative Regierungspartei von rechts unter Druck gesetzt und damit zu ihrer vernichtenden Wahlniederlage beigetragen.

Die Grünen würden zwei Mandate erobern, die schottische Unabhängigkeitspartei SNP zehn. Diese verliert damit ebenfalls deutlich, nämlich 38 Sitze.

Labour im Freudentaumel

Starmer, der nun vor seinem Amtsantritt als Premierminister steht, bedankte sich im Onlinedienst X bei seinen zahlreichen Unterstützern. „An alle, die bei dieser Wahl für die Labour-Partei Wahlkampf gemacht haben, an alle, die für uns gestimmt und ihr Vertrauen in unsere gewandelte Labour-Partei gesetzt haben: Danke“, schrieb er.

Erste Ergebnisse der Stimmenauszählung könnten noch am Donnerstagabend veröffentlicht werden, im Laufe der Nacht zu Freitag werden dann die Ergebnisse aus immer mehr Wahlkreisen vorliegen.

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Labours Vize-Parteichefin Angela Rayner reagiert mit vornehmer Zurückhaltung. Es sei ein „ermutigendes Ergebnis“, sagt sie dem Nachrichtensender Sky News kurz nach Schließung der Wahllokale.

Erwartet wird, dass auch mehrere amtierende Kabinettsmitglieder ihre Parlamentssitze verlieren, unter anderem mit Jeremy Hunt erstmals in der britischen Geschichte der Finanzminister. Die frühere Chefin der Konservativen in Schottland, Ruth Davidson, spricht von einem „Massaker“. Sky-News-Reporterin Beth Rigby bezeichnet das prognostizierte Ergebnis als „Erdrutsch“.

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Labours Vize-Parteichefin Angela Rayner

Verantwortlich für den klaren Ausgang der Wahl ist nach Ansicht des renommierten Meinungsforschers John Curtice von der Universität Strathclyde in Glasgow jedoch nicht in erster Linie Begeisterung für Labour, sondern Verdruss über die bisherige Regierungspartei. Sunak war bereits der dritte Regierungschef seiner Partei in der vergangenen Legislaturperiode, die von wirtschaftlicher Stagnation und stark steigenden Lebenshaltungskosten geprägt war.

Tories konnten nicht überzeugen

Nach Jahren geprägt von Brexit, Corona, Wirtschaftskrise und jeder Menge Skandale sehnen die Britinnen und Briten offenbar eine Veränderung herbei. In den 14 Jahren der Tory-Regierungen hatten sie insgesamt fünf konservative Premiers erlebt – 2022 waren es drei binnen vier Monaten.

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Die Tories hatten vor allem einen Negativ-Wahlkampf geführt, vor Steuererhöhungen durch eine Labour-Regierung gewarnt und ein härteres Vorgehen bei den Themen Migration und Sicherheit angekündigt.

Dagegen warb Labour-Chef Starmer für eine Rückkehr zur Seriosität in der britischen Politik, versprach ein langfristiges Wirtschaftswachstum und präsentierte sich vor allem als Diener des Landes. „Erst das Land, dann die Politik“, betonte er immer wieder.

Ein Wahlhelfer bugsiert eine Wahlurne in Clacton-on-Sea (England) ins Wahlbüro zum Auszählen …

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Quelle: REUTERS

… auch im schottischen Glasgow läuft die Stimmauswertung auf Hochtouren

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Quelle: REUTERS

Nach der deutlichen Wahlschlappe der Tories wird Sunak voraussichtlich am Freitag bei König Charles III. seinen Rücktritt als Premierminister einreichen. Kurz darauf dürfte der Monarch dann Starmer dazu einladen, als Premierminister die kommende britische Regierung zu führen. Der nächste Stopp für den Labour-Chef ist dann der Amtssitz des Premiers in Downing Street Nummer 10, wo er eine erste Rede halten und seine Minister ernennen wird.

Für den 61-jährigen Starmer, der seine politische Karriere erst vor neun Jahren startete und zuvor als Jurist arbeitete, ist dies ein bemerkenswerter Aufstieg. Sunak hingegen ist der erste amtierende britische Premierminister, der bei einer Parlamentswahl nicht wiedergewählt wurde.



Author: RoteRuhrarmee1920

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