USA verbieten Verkauf von russischem Produkt


  1. Startseite
  2. Wirtschaft

Drucken

US-Handelsministerin Gina Raimondo reckt die linke Faust in die Höhe.
Russland habe bewiesen, dass es die Absicht habe, Unternehmen wie Kaspersky als Waffe einzusetzen, warnt US-Handelsministerin Gina Raimondo. (Archivfoto) © Tom Williams/Imago

Die USA verhängen drastische Maßnahmen gegen das Unternehmen Kaspersky. Das russische IT-Unternehmen könne zur Spionage und für Cyberangriffe dienen, so die Befürchtung.

Washington, D.C. – Angesichts des Ukraine-Krieges verhängen die USA weitere Strafmaßnahmen gegen ein russisches Unternehmen. Konkret geht es um den IT-Konzern Kaspersky. Die US-Regierung von Präsident Joe Biden verbietet nun dessen Virenschutzsoftware Kaspersky. Eine ausführliche Untersuchung habe ergeben, dass dies der einzige Weg sei, Bedenken in Bezug auf die nationale Sicherheit auszuräumen, teilte das US-Handelsministerium am Donnerstag, 20. Juni, mit. Kaspersky selbst bestreitet die Vorwürfe.

USA befürchten Spionage und Angriffe durch russische Kaspersky-Software

„Russland hat bewiesen, dass es in der Lage ist – und mehr noch, dass es die Absicht hat – russische Unternehmen wie Kaspersky auszunutzen, um die persönlichen Daten von Amerikanern zu sammeln und als Waffe einzusetzen“, sagte US-Handelsministerin Gina Raimondo.

Grund für das Verbot der Antivirensoftware seien die Cyberangriff-Fähigkeiten der russischen Regierung und deren Möglichkeiten, Aktivitäten von Kaspersky zu beeinflussen. Das Unternehmen mit Sitz in Moskau unterliege der russischen Rechtsprechung und müsse Informationsanfragen der Regierung von Wladimir Putin nachkommen, erklärte das US-amerikanische Ministerium laut Washington Post. Die russische Regierung könne die Daten von Unternehmen und Bürgern dann missbrauchen.

Der Verkauf von Kaspersky-Software an Unternehmen und Verbraucher ist ab dem 20. Juli in den USA verboten. Ab dem 29. September darf Kaspersky keine Updates mehr einspielen. Damit ist die Software weitgehend nutzlos gegen neue Bedrohungen. Auch der Weiterverkauf ist ab dem Ende der Übergangsfrist verboten. Sie diene den Kunden dazu, zu anderen Anbietern zu wechseln.

Kaspersky bestreitet Vorwürfe: US-Verbot „aufgrund des derzeitigen geopolitischen Klimas“

Kaspersky bestreitet die Vorwürfe und kündigte rechtliche Schritte zum Schutz des Geschäfts an. Die Entscheidung sei „aufgrund des derzeitigen geopolitischen Klimas und theoretischer Bedenken, nicht basierend auf einer umfassenden Bewertung der Integrität“ getroffen worden, erklärte das russische IT-Unternehmen in einer Stellungnahme. „Kaspersky ist nicht an Aktivitäten beteiligt, die die nationale Sicherheit der USA bedrohen.“

Die Bedenken gegen die russische Software gibt es jedoch schon länger. Seit 2017 ist die Installation auf Behördengeräten in den USA verboten. Als Auslöser gilt ein Fall, bei der mutmaßliche Spionagesoftware des US-Auslandsgeheimdienstes NSA in die Hände von Kaspersky geraten war. Dabei sei der Code als eine bisher unbekannte Schadsoftware auf einem PC entdeckt und zur Analyse auf einen Kaspersky-Server geladen worden, hatte das Unternehmen mitgeteilt. Die Dateien seien gelöscht und mit niemandem geteilt worden. Die USA vermuten jedoch, dass die NSA-Werkzeuge beim russischen Geheimdienst landeten.

Auch deutsche Behörde warnt seit Beginn des Ukraine-Kriegs vor Kaspersky-Software

Auch in Deutschland warnt das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) vor dem Einsatz von der Software. Hintergrund der im März 2022 herausgegebenen Warnung vor Kaspersky ist der Ukraine-Krieg. Der russische IT-Hersteller könne in einer solchen Situation entweder selbst offensive Operationen durchführen oder auch ohne seine Kenntnis als Werkzeug für Cyberangriffe missbraucht werden, erklärte das BSI. Auch in diesem Fall sprach Kaspersky von einer politisch motivierten Warnung. (ms mit dpa)



Author: RoteRuhrarmee1920

Kommentar verfassen