Unwetterwarnung vor Gewittern und Starkregen auch im Norden | NDR.de – Nachrichten


Stand: 30.06.2024 01:03 Uhr

Der Deutsche Wetterdienst hat am späten Samstagabend eine Unwetterwarnung für Niedersachsen herausgegeben. Für die Nacht drohten dort gebietsweise Gewitter mit Starkregen. Auch in Teilen von Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein sowie in Hamburg dürfte es am Sonntag ungemütlich werden.

Laut Deutschem Wetterdienst (DWD) sollten sich die Unwetter von Samstagabend bis Sonntagfrüh vom Südwesten Deutschlands nordostwärts verlagern. Gewarnt wurde vor orkanartige Böen bis zu 115 km/h, gebietsweise heftigem Starkregen um 30 Liter pro Quadratmeter und Stunde sowie Hagel mit Korngrößen um vier Zentimeter. Es bestehe die Gefahr durch umstürzende Bäume, herabfallende Gegenstände, rasche Überflutungen und Erdrutsche.

Unwetterwarnung für Niedersachsen

In Niedersachsen sollte sich die Gewitterfront vom Weserbergland nordostwärts ausbreiten – mit schweren Sturmböen bis zu 90 km/h und heftigem Starkregen von etwa 30 Liter pro Quadratmeter und Stunde sowie Hagel. Die Unwetterwarnung des DWD galt zunächst bis 2 Uhr. Vor allem in der Region um Hannover, Göttingen, Goslar und Braunschweig ließen die Vorhersagen eine ungemütliche Nacht erwarten. Auch am Morgen und Vormittag könnte es teils noch kräftig regnen in Niedersachsen, spätestens gegen Mittag dürfte sich die Lage aber beruhigen.

Zeltlager mit 1.300 Kindern und Jugendlichen wird geräumt

Wegen der angekündigten Unwetter wurde am Samstagabend ein großes Jugendfeuerwehr-Zeltlager mit rund 1.300 Kindern und Jugendlichen im Landkreis Diepholz vorzeitig geräumt. “Wenn es ein Unwetter gibt und wir haben Sturmböen mit 120 km/h, dann fliegen uns möglicherweise die Zelte weg”, sagte Dieter Wendt, stellvertretender Kreispressesprecher der dortigen Feuerwehr. Es bestehe Verletzungsgefahr. Ursprünglich sollte das Lager erst am Sonntagvormittag enden.

Starkregen auch in MV zu erwarten

Aus Niedersachsen sollte die Gewitterfront den Vorhersagen zufolge weiter ziehen in Richtung Mecklenburg-Vorpommern. Ab der zweiten Nachthälfte zum Sonntag sollte Starkregen aufkommen, gebietsweise begleitet von Gewittern. Dabei musste mit gewittrig durchsetzten Niederschlagsmengen zwischen 20 und 35 Litern pro Quadratmeter in wenigen Stunden gerechnet werden, in Mecklenburg lokal auch mit Mengen von bis zu bis 60 Litern pro Quadratmeter in sechs Stunden. Die Sturmböen sollten demnach bis zu 75 Kilometer pro Stunde erreichen, Hagel nicht ausgeschlossen. Am Sonntagvormittag zieht der Regen laut DWD zunächst ab, anschließend gibt es von Nordwesten her neue Niederschläge, dann allerdings nur mit geringer Starkregengefahr.

Hamburg und SH erreicht der Starkregen Sonntag früh

Hamburg und zunächst das südöstliche Schleswig-Holstein erreicht der gewittrige Starkregen voraussichtlich Sonntag früh – mit Niederschlagsmengen von 20 bis 40 Litern pro Quadratmeter und Sturmböen mit einer Geschwindigkeit von bis zum 85 Kilometer pro Stunde und Hagel. Auch dort kann der Niederschlag lokal kräftiger mit 50 bis 70 Litern pro Quadratmeter innerhalb weniger Stunden ausfallen. Ab Sonntagvormittag ziehen die warnrelevanten Niederschläge zur Ostsee ab.

EM-Achtelfinale in Dortmund vorübergehend unterbrochen

Die Unwetterfront hatte auch Auswirkungen auf die in Deutschland stattfindende Fußball-EM: In Dortmund zog etwa eine halbe Stunde nach Beginn des Achtelfinalspiels zwischen Deutschland und Dänemark ein Gewitter auf. Die Partie war knapp 30 Minuten unterbrochen. Während die Fans im Stadion auf ihren Plätzen bleiben konnten, wurde die Fanzone rund ums Stadion geschlossen. Die Fans dort mussten das Gelände verlassen.

Weitere Informationen

Die deutschen Fußball-Nationalspieler Nico Schlotterbeck (v.l.), Jamal Musiala und David Raum bejubeln ein Tor © IMAGO/BEAUTIFUL SPORTS Foto: Wunderl

Der Traum vom Titel bei der Heim-Europameisterschaft geht weiter. Alle Infos zur Partie gegen die Dänen auf sportschau.de.
extern

Aufgrund der Wetterwarnungen blieb auch die Fanzone in Frankfurt/Main am Sonnabend komplett geschlossen. Dies gaben die Behörden am Mittag vor den ersten Spielen des EM-Achtelfinales bekannt. Unter anderem waren starke Sturmböen vorhergesagt worden.

Zuletzt am Donnerstag Unwetter in großen Teilen Deutschlands

Erst am Donnerstag hatten Unwetter in großen Teilen Deutschlands zu zahlreichen Einsätzen von Feuerwehren sowie zu Verkehrsbehinderungen geführt. Betroffen waren auch Niedersachsen, Hamburg und Mecklenburg-Vorpommern. Dort kam es zu überspülten Straßen und Schienen sowie starken Beeinträchtigungen im Straßen- und Bahnverkehr.

Weitere Informationen

Zwei Loks der Deutschen Bahn stehen am Gleis. © picture alliance / pressefoto_korb Foto: Micha Korb

Die Störungen nach dem Unwetter am Donnerstag mit Starkregen sind auf allen Strecken behoben.
mehr

Ingo Hannemann und Gesine Strohmeyer, Geschäftsführung von Hamburg Wasser, stehen in einem Abwassersiel unter dem Pumpwerk Hafenstraße. © dpa Foto: Markus Scholz

Der Klimawandel sorgt immer häufiger für Starkregen. Hamburgs städtischer Wasserversorger will deshalb viel Geld in die Infrastruktur stecken.
mehr

Dieses Thema im Programm:

NDR Info |
Nachrichten |
29.06.2024 | 18:00 Uhr

NDR Logo



Author: RoteRuhrarmee1920

Kommentar verfassen