Unsere zivilisierte Welt ist nur eine große Maskerade

Arthur Schopenhauer, oft als Meisterdenker des Pessimismus tituliert, erweist sich auch heute in unserer Zeit voller Spannungen und Krisen als eine überaus relevante Figur. Seine Philosophie bietet nicht nur tiefe Einblicke in die menschliche Natur und das Wesen des Leidens, sondern auch eine klare Perspektive auf die grundlegenden Antriebskräfte unseres Seins. In einer von Realismus und pragmatischer Weltsicht geprägten Welt finden insbesondere diejenigen in Schopenhauer einen geistigen Leitfaden, die über das erforderliche intellektuelle Verständnis verfügen, um seine oft düsteren, jedoch tiefgreifend aufschlussreichen Lehren zu erfassen und zu schätzen.

Warum Schopenhauer heute lesen?

In einer Epoche, in der Schnelllebigkeit und Oberflächlichkeit häufig dominieren, bietet Schopenhauer eine dringend benötigte Sicht auf die tieferen, oft verborgenen Aspekte des Lebens. Sein Hauptwerk, "Die Welt als Wille und Vorstellung", ist nicht nur eine philosophische Herausforderung, sondern auch ein Spiegel, der uns dazu zwingt, hinter die Kulissen unserer Existenz zu schauen. Schopenhauer argumentiert, dass der Mensch nicht so sehr von der Vernunft geleitet wird, wie oft behauptet, sondern von einem mächtigen, unbewussten Willen zum Leben, der unsere Handlungen antreibt.

Die universelle Relevanz seiner Philosophie

Die Anhängerschaft Schopenhauers ist breit gefächert und reicht von Ärzten und Juristen bis hin zu Künstlern und Wirtschaftspraktikern. Seine Fähigkeit, sowohl pragmatisch orientierte als auch kreative Geister anzusprechen, liegt in seiner Betonung des Willens, einem elementaren, unveränderlichen Antrieb, der in jedem Lebewesen gleich stark vorhanden ist. Diese universelle Grundstruktur des Willens erklärt, warum verschiedene Menschen und sogar Spezies im Kern von denselben Kräften angetrieben werden.

Schopenhauer und das Leiden

Eine der Kernthesen Schopenhauers besagt, dass alles Wollen aus Bedürfnis entspringt , also aus Mangel und daraus resultierendem Leiden. Die Erfüllung dieser Bedürfnisse bringt zwar temporäre Erleichterung, doch das fundamentale Leiden des Lebens ist unausweichlich und endet erst mit dem Tod. Selbst im Angesicht des Todes bietet Schopenhauer jedoch Trost: Der Kern unseres Wesens bleibt von der physischen Vernichtung unberührt, so seine Überzeugung.

Fazit

Arthur Schopenhauer ist mehr als nur ein Philosoph des Pessimismus; er ist ein Wegweiser für all jene, die die intellektuelle Tiefe besitzen, seine Lehren zu erforschen

By Heinz Duthel

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Author: Admin

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