Ukraine-Krieg: Nato baut zivile Präsenz in Kiew aus


Ausland Ukraine

Nato baut zivile Präsenz in Kiew aus – Deutschland soll zentrale Rolle spielen

Wolodymyr Selenskyj (l), Präsident der Ukraine, begrüßt Jens Stoltenberg, Generalsekretär der Nato, vor einer Pressekonferenz (Archivbild) Wolodymyr Selenskyj (l), Präsident der Ukraine, begrüßt Jens Stoltenberg, Generalsekretär der Nato, vor einer Pressekonferenz (Archivbild)

Wolodymyr Selenskyj (l), Präsident der Ukraine, begrüßt Jens Stoltenberg, Generalsekretär der Nato, vor einer Pressekonferenz (Archivbild)

Quelle: dpa/Efrem Lukatsky

Seit den 90er-Jahren ist die Nato durch ein ziviles Büro in der Ukraine vertreten, das Engagement will das Bündnis nun ausbauen. Waffenlieferungen und Ausbildungsaktivitäten werden künftig aus Wiesbaden in Hessen koordiniert.

Hier können Sie unsere WELT-Podcasts hören

Um eingebettete Inhalte anzuzeigen, ist deine widerrufliche Einwilligung in die Übermittlung und Verarbeitung von personenbezogenen Daten notwendig, da die Anbieter der eingebetteten Inhalte als Drittanbieter diese Einwilligung verlangen [In diesem Zusammenhang können auch Nutzungsprofile (u.a. auf Basis von Cookie-IDs) gebildet und angereichert werden, auch außerhalb des EWR]. Indem du den Schalter auf „an“ stellst, stimmst du diesen (jederzeit widerruflich) zu. Dies umfasst auch deine Einwilligung in die Übermittlung bestimmter personenbezogener Daten in Drittländer, u.a. die USA, nach Art. 49 (1) (a) DSGVO. Mehr Informationen dazu findest du . Du kannst deine Einwilligung jederzeit über den Schalter und über Privatsphäre am Seitenende widerrufen.

Die Nato baut ihre zivile Präsenz in der von Russland angegriffenen Ukraine aus. Wie ein Sprecher der Deutschen Presse-Agentur bestätigte, haben die 32 Bündnisstaaten beschlossen, eine Art Sonderbeauftragten in die Hauptstadt Kiew zu entsenden. Der ranghohe Beamte soll dort vor Ort die politische und praktische Unterstützung des Bündnisses steuern.

Hintergrund ist insbesondere, dass die Nato beim Gipfeltreffen in der kommenden Woche in Washington den Startschuss für einen neuen Einsatz zur Koordinierung von Waffenlieferungen und Ausbildungsaktivitäten für die ukrainischen Streitkräfte geben will. Das Hauptquartier dafür soll in Wiesbaden in Deutschland aufgebaut werden.

Wer den neuen Nato-Posten in Kiew bekommen soll, war aus dem Bündnis zunächst nicht zu erfahren.

Lesen Sie auch

Generalleutnant Jürgen-Joachim von Sandrart

Weitere Details werde man nach der offiziellen Auswahl kommunizieren, hieß es. Zuerst hatte das „Wall Street Journal“ über die Pläne berichtet.

Langjähriges Engagement wird ausgebaut

Die Nato hat bereits seit knapp einem Jahrzehnt eine offizielle Vertretung in Kiew, die auch ein seit Ende der 90er-Jahre existierendes Verbindungsbüro und ein Informations- und Dokumentationszentrum steuert. Sie kümmert sich unter anderem um Kontakte mit ukrainischen Ministerien und Behörden und soll den politischen Dialog und die praktische Zusammenarbeit zwischen der Nato fördern.

Lesen Sie auch

In Gefängnissen wie hier in der Region Kiew wirbt die ukrainische Armee seit Mai um freiwillige Kämpfer für die Front

Zudem berät sie Behörden über Aktivitäten zur Unterstützung der Nato-Ukraine-Partnerschaft und Reformen im Sicherheits- und Verteidigungssektor. Auch dafür soll es künftig mehr Personal geben.

Die Koordinierung von Waffenlieferungen und Ausbildungsaktivitäten, die die Nato künftig übernehmen will, werden bislang federführend von den Vereinigten Staaten wahrgenommen. Diese hatten dafür Ende 2022 im Europa-Hauptquartier der US-Streitkräfte im hessischen Wiesbaden eine rund 300 Soldaten starke Einheit mit dem Namen Security Assistance Group-Ukraine (SAG-U) aufgebaut.

Das Nato-Projekt gilt auch als Vorkehrung für den Fall einer möglichen Rückkehr von Donald Trump ins US-Präsidentenamt ab Januar 2025. Äußerungen des Republikaners hatten in der Vergangenheit Zweifel daran geweckt, ob die USA die Ukraine unter seiner Führung weiter so wie bisher im Abwehrkrieg gegen Russland unterstützen werden.

DWO_AP_Ukraine_020724

Quelle: Infografik WELT

Im Bündnis wird befürchtet, dass von einem politischen Kurswechsel in Washington auch die Koordinierung von Waffenlieferungen und Ausbildungsaktivitäten für die ukrainischen Streitkräfte betroffen sein könnte.



Author: RoteRuhrarmee1920

Kommentar verfassen