Gegen 15.30 Uhr verdunkelte sich am Donnerstag aus Richtung Süden plötzlich der Himmel über Sillerup, Großenwiehe und Lindewitt. Augenblicke später blitzte und donnerte es und Regen setzte ein, dazu kamen noch so starke Sturmböen, dass an vielen Bäumen vor allem kleinere Äste abbrachen und auf die Straße fielen.
Auch die Verbindungsstraße zwischen Großenwiehe und Sillerup stand unter Wasser.
Foto: Sebastian Iwersen
„In 60 Jahren noch nicht erlebt“
Doch das größte Problem war das Wasser. Es regnete so stark, dass die Kanalisation und die Abläufe auf den Grundstücken die Wassermengen nicht mehr aufnehmen konnten. In Sillerup berichten die Anwohner von einem Unwetter mit kaum gekanntem Ausmaß. „Die Straße stand 30 Zentimeter hoch unter Wasser – so etwas habe ich in den 60 Jahren, in denen ich hier wohne, noch nicht erlebt“, zeigte sich einer der Anwohner schockiert über die Folgen des Unwetters.
Wassermassen fließen durch die Norderstraße in Sillerup.
Foto: Privat
Wasser läuft durch Häuser und richtet schwere Schäden an
Doch nicht nur auf den Straßen wurde das Wasser zum Problem, denn es sammelte sich auch auf Grundstücken und Grünflächen. In der Norderstraße liefen die Regenmassen in ein Haus, wo das Wasser im Erdgeschoss anschließend fünf Zentimeter hoch stand. Die Feuerwehr rückte mit Pumpen und Sandsäcken an, um einerseits das Wasser aus dem Haus zu bekommen und andererseits weitere Schäden zu verhindern.
In diesem Haus in der Norderstraße stand das Wasser fünf Zentimeter hoch.
Foto: Sebastian Iwersen
Grundstück steht 40 Zentimeter hoch unter Wasser
Nur wenige Meter entfernt in der Süderstraße hatten die Menschen ebenfalls mit dem Wasser zu kämpfen. Im Garten eines Grundstückes stand das Wasser 40 Zentimeter hoch und lief durch das Haus und über das Grundstück wieder auf die Straße. Auch hier rückte die Feuerwehr an, um mit einer Pumpe das Wasser aus dem Garten zu entfernen.
Durch dieses Haus in der Süderstraße floß das Wasser einfach hindurch.
Foto: Sebastian Iwersen
Kanalisation kann Wassermassen nicht abtransportieren
In Großenwiehe sprudelte das Wasser zeitweise aus den Gullys wieder nach oben, da die Kanalisation das Wasser ebenfalls nicht mehr abtransportieren konnten.
Die Feuerwehr musste mehrere Gullyschächte öffnen und reinigen, damit das Wasser abfließen konnte.
Foto: Sebastian Iwersen
Nachdem die erste Gewitterfront abgezogen war und die Maßnahmen der Feuerwehren erste Erfolge erzielten, drohte sich schon wieder neues Unheil an. Erneut verdunkelte sich der Himmel und es begann erneut zu blitzen, zu donnern und zu stark zu regnen, was die Arbeiten erneut erschwerte.
Die nächste Gewitterzelle kommt: Gegen 17.15 Uhr verdunkelte sich der Himmel in Sillerup erneut.
Foto: Sebastian Iwersen
Unwetterwarnung noch bis zum späten Abend
Die Warnung des Deutschen Wetterdienstes vor den mit dem starken Gewitter verbundenen Gefahren gilt vorerst noch bis 22 Uhr am Donnerstagabend. Danach sollen auch die Schauer wieder nachlassen und sich das Wetter beruhigen.