Die regierende Kenia-Koalition hätte einer aktuellen Umfrage zufolge in Sachsen keine Mehrheit mehr. Das zeigt eine aktuelle Umfrage.
Aktuelle Wahlumfrage für Sachsen am 20.6.2024: AfD, CDU und BSW vorn
Bei der aktuellen Wahlumfrage zur Landtagswahl in Sachsen schneidet die AfD als stärkste Kraft ab. Das geht aus einer MDR Umfrage vom 20.6.2024 hervor. Die Partei käme auf 30 Prozent und läge damit 1 Prozentpunkte vor der CDU, die mit 29 Prozent zweitstärkste Kraft würde. In der Wählergunst auf Platz drei läge das Bündnis Sahra Wagenknecht mit 15 Prozent, die Grünen kämen aktuell auf 7 Prozent. Die SPD wäre mit 7 Prozent im Parlament vertreten. Die Linkspartei läge den aktuellen Prognosen zufolge bei 3 Prozent und würde somit an der 5-Prozent-Hürde scheitern.
Parlament | Sächsischer Landtag |
---|---|
Institut | Infratest dimap |
Auftraggeber | MDR |
Befragte | 1.157 |
Art der Befragung | Telefon & Online |
Veröffentlichungsdatum | 20.6.2024 |
Befragungszeitraum | 12.6.2024 bis 18.6.2024 |
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Sonntagsfrage zur Landtagswahl in Sachsen: Veränderung zur letzten Prognose
Im Vergleich zur vorherigen Umfrage des Instituts vom 25. Januar 2024 musste die AfD deutliche Verluste hinnehmen. Sie verliert 5 Prozentpunkte. In der letzten Umfrage hatte die Partei noch 35 Prozent erreicht. An Zustimmung verloren hat auch die CDU, sie muss einen Prozentpunkt abgeben. Die Bündnis Sahra Wagenknecht schneidet 7 Prozentpunkte besser ab als bei der Umfrage zuvor, die Grünen bleiben unverändert bei 7 Prozent.
Partei | aktuelle Umfrage | Umfrage vom 25. Januar 2024 | Differenz in Prozentpunkten |
---|---|---|---|
AfD | 30 % | 35 % | -5 |
CDU | 29 % | 30 % | -1 |
Bündnis Sahra Wagenknecht | 15 % | 8 % | 7 |
Bündnis 90/Die Grünen | 7 % | 7 % | 0 |
Sozialdemokratische Partei Deutschlands | 7 % | 7 % | 0 |
Die Linke | 3 % | 4 % | -1 |
Aktuelle Umfragewerte in Sachsen und letzte Wahlergebnisse im Vergleich
Bei einer Wahl würde die CDU deutlich schlechter abschneiden als bei der vergangenen Wahl im Jahr 2019. Mit 32,1 Prozent erzielten sie damals ein um 3,1 Prozentpunkte höheres Ergebnis. Auch die SPD würde Anteile verlieren, ihr Stimmanteil sank um 0,7 Prozentpunkte. Aktuell würde sie noch von 7 Prozent der Wahlberechtigten gewählt, bei der letzten Wahl waren es 7,7 Prozent gewesen. Bündnis90/Die Grünen verlören 1,6 Prozentpunkte, die FDP müsste 1,5 Prozentpunkte abgeben.
Partei | aktuelle Umfrage | Wahl 2019 | Differenz in Prozentpunkten |
---|---|---|---|
CDU | 29 % | 32,1 % | -3,1 Prozentpunkte |
SPD | 7 % | 7,7 % | -0,7 Prozentpunkte |
FDP | 3 % | 4,5 % | -1,5 Prozentpunkte |
Grüne | 7 % | 8,6 % | -1,6 Prozentpunkte |
AfD | 30 % | 27,5 % | 2,5 Prozentpunkte |
Linkspartei | 3 % | 10,4 % | -7,4 Prozentpunkte |
Bündnis Sahra Wagenknecht | 15 % | x | x |
Welche Koalitionen wären möglich?
Die aktuelle Kenia-Koalition aus CDU, SPD und Grünen hätte der Umfrage zufolge keine Mehrheit. Gemeinsam erreichen die drei Parteien 43 Prozent der Stimmen und rund 49 Prozent der Sitze.
Eine große Koalition aus SPD und CDU käme aktuell auf gemeinsam 36 Prozent. Da nicht alle Parteien ins Parlament einziehen würden, entspräche das rund 41 Prozent der Sitze, die Koalition hätte also keine Mehrheit.
Koalition | Beteiligte Parteien | Stimmanteil gesamt | geschätzter Anteil Sitze | Koalition möglich? |
---|---|---|---|---|
Große Koalition | CDU, SPD | 36 % | 41 % | nein |
Schwarz-Grün | CDU, Bündnis90/Die Grünen | 36 % | 41 % | nein |
Rot-Grüne | SPD, Grüne | 14 % | 16 % | nein |
Kenia-Koalition | CDU, SPD, Grüne | 43 % | 49 % | nein |
Wie genau sind Wahlumfragen?
Auch wenn die Sozialstruktur der Befragten derjenigen der Bevölkerung entspricht, sind Abweichungen zwischen der Prognose und dem tatsächlichen Wahlergebnis möglich. Nicht alle Menschen haben die gleiche Bereitschaft, an einer Umfrage teilzunehmen. Denkbar wäre, dass Anhängerinnen und Anhänger radikaler Parteien wie der AfD und der Linkspartei eher an Umfragen teilnehmen als solche von Mitte-Parteien. Außerdem antworten die Befragten nicht immer mit der Wahrheit. Sie könnten etwa bewusst eine radikale Partei nennen, um damit den regierenden Parteien einen “Denkzettel” zu verpassen, diese später aber nicht wählen.
In den 1970er-Jahren formulierte die damalige Leiterin des Instituts für Demoskopie Allensbach, Elisabeth Noelle-Neumann zudem die Theorie von der Schweigespirale. Sie geht davon aus, dass Menschen vor allem Überzeugungen äußern, die in ihrem Umfeld als gesellschaftlich akzeptiert gelten. Noelle-Neumann äußerte damals die Vermutung, dass vor allem die CDU in den 1970er-Jahren unter diesem Phänomen litt.
Bis zur Wahl kann sich politische Stimmung aber noch deutlich verändern. Politische Ereignisse, aber auch wirtschaftliche Veränderungen, etwa bei der Konjunktur oder den Arbeitslosenzahlen, können die Prognosen schnell über den Haufen werfen. Die nachstehende Tabelle zeigt die Ergebnisse der Wahl zum Bayerischen Landtag vom 8. Oktober 2023 und die jeweils letzte Prognose vor der Wahl von fünf ausgewählten Forschungsinstituten.
Institut | CSU | SPD | FDP | Grüne | AfD | Linkspartei | FW |
---|---|---|---|---|---|---|---|
Wahlergebnis | 37,0 | 8,4 | 3,0 | 14,4 | 14,3 | 1,5 | 15,8 |
Institut Wahlkreisprognose | 37,5 | 8,0 | 3,0 | 15,5 | 14,0 | 1,0 | 15,0 |
Forschungsgruppe Wahlen | 37 | 9 | 3 | 16 | 14 | nicht erhoben | 15 |
INSA | 36 | 9 | 4 | 15 | 14 | 2 | 15 |
Civey | 37 | 9 | 4 | 15 | 14 | 1 | 15 |
Durchschnittliche Abweichung | +0,1 | -0,4 | -0,5 | -1,0 | +0,3 | x | +0,8 |
Das Institut Wahlkreisprognose gibt als einziges der hier aufgeführten in seiner Prognose auch halbe Prozent an, beispielsweise 37,5 Prozent. Daher sind hier die Daten mit einer Nachkommastelle aufgeführt. Die durchschnittliche Differenz zum Wahlergebnis wurde auf eine Nachkommastelle gerundet.
Tatsächlich schneidet die CDU nach Analysen des Portals dawum bei allen untersuchten Forschungsinstituten in den Umfragen schlechter ab als später bei der Wahl. Dort übertraf sie das von den Instituten Wahlkreisprognose und INSA vorhergesagte Ergebnis um durchschnittlich 1,5 Prozentpunkte. Bei den anderen Instituten war die Differenz geringer, aber auch die Forschungsgruppe Wahlen, Infratest dimap und Civey unterschätzten das spätere Wahlergebnis um durchschnittlich 0,9 bis 1,3 Prozentpunkte. Die Differenz könnte aber auch daran liegen, dass die Unionsparteien in einem Großteil des beobachteten Zeitraums die Kanzlerin stellten. Die Befragten könnten in Umfragen zunächst ihrer Unzufriedenheit Luft gemacht, sie aber später dennoch gewählt haben.
Deutlich schlechter als vorhergesagt, schnitten dagegen Linkspartei und AfD ab. Auch die FDP war in vielen Umfragen erfolgreicher als später bei der Wahl. Möglicherweise wählten viele FDP-Anhänger die Partei in vielen Bundesländern nicht, weil klar war, dass sie unter der 5-Prozent-Hürde bleiben würde.
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+++ Redaktioneller Hinweis: Dieser Text wurde basierend auf aktuellen Daten des Portals dawum automatisch erstellt. Zeitpunkt der letzten Aktualisierung: 21.06.2024, 08:22 Uhr. +++
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