Russischer Präsident in Asien: Wladimir Putin droht mit Waffenlieferungen an Nordkorea

Das US-Außenministerium hat sich angesichts der Äußerung des russischen Präsidenten Wladimir Putin zu möglichen Waffenlieferungen an Nordkorea besorgt gezeigt. Die Drohung sei “äußerst besorgniserregend”, sagte Ministeriumssprecher Matthew Miller vor Journalisten. Sie würde “die koreanische Halbinsel destabilisieren und könnte – abhängig von der Art der Waffen – gegen Resolutionen des UN-Sicherheitsrates verstoßen, die Russland selbst unterstützt hat”.

Putin, der am Mittwoch in Pjöngjang an der Seite des nordkoreanischen Machthabers Kim Jong Un einen militärischen Beistandspakt mit Nordkorea unterzeichnet hatte, sagte nun bei einem Besuch in Vietnam, Russland behalte sich das Recht vor, “Waffen in andere Regionen der Welt zu liefern, unter Berücksichtigung unserer Vereinbarungen mit der Demokratischen Volksrepublik Korea”. Er fügte hinzu: “Ich schließe diese Möglichkeit nicht aus.”

Die Regierung in Washington, D. C., und ihre Verbündeten hatten Nordkorea in der Vergangenheit bereits vorgeworfen, Russland mit Raketen und Artillerie zu beliefern, die dieses im Krieg gegen die Ukraine einsetzt.

Putin droht Südkorea im Fall von Waffenlieferungen

Putin warnte seinerseits die Regierung in Seoul vor Waffenlieferungen an die Ukraine, nachdem Südkorea zuvor erklärt hatte, es überdenke ein derzeitiges Verbot. “Die Lieferung tödlicher Waffen in das Kriegsgebiet der Ukraine wäre ein sehr schwerer Fehler. Ich hoffe, dass es nicht dazu kommen wird. Sollte dies der Fall sein, dann müssen wir eine angemessene Entscheidung treffen, die der südkoreanischen Führung wahrscheinlich nicht gefallen wird”, sagte Putin.

Südkorea verfolgt seit Langem eine Politik, die es verbietet, Waffen in Konfliktgebiete zu verkaufen. Trotz Aufforderungen der USA und der Ukraine, diese zu überdenken, hat die südkoreanische Regierung daran bislang festgehalten. 

Miller sagte dazu, jedes Land müsse selbst entscheiden, ob es die Ukraine mit Waffen beliefern wolle oder nicht. “Wir begrüßen jede Unterstützung für die Ukraine in ihrem Kampf gegen die russische Aggression”, sagte er. 

USA schicken nach Putins Vietnam-Besuch Staatssekretär nach Hanoi

Das US-Außenministerium kündigte zudem an, ebenfalls einen hochrangigen Regierungsvertreter nach Vietnam zu entsenden. Der stellvertretende Staatssekretär für Ostasien und den Pazifik, Daniel Kritenbrink, werde am Freitag und Samstag nach Hanoi reisen, um dort hochrangige Vertreter der vietnamesischen Regierung zu treffen und “das entschlossene Engagement der USA für die Umsetzung der strategischen Partnerschaft” zwischen beiden Ländern deutlich zu machen.

Kritenbrink werde die Unterstützung der USA für ein Vietnam bekräftigen, das “stark, unabhängig, widerstandsfähig und prosperierend ist”, hieß es in der Mitteilung.

Putin hatte bei seinem Besuch in Vietnam gesagt, Russland lege “großen Wert auf die Stärkung der Beziehungen” zu dem Land. Vietnams Staatschef Tô Lâm kündigte eine Vertiefung der Zusammenarbeit beider Länder in den Bereichen Verteidigung und Sicherheit an. Etwa zehn Kooperationsabkommen wurden unterzeichnet.