Mindestens 17 Tote bei Anschlägen in Dagestan – Ziele waren Synagogen und Kirchen
In Russlands muslimischer Teilrepublik Dagestan hat es Anschläge auf Synagogen und Kirchen gegeben. Unbekannte hätten Feuer das eröffnet. Mindestens 15 Polizisten starben beim anschließenden Anti-Terror-Einsatz, auch mehrere Angreifer wurden getötet.
Mit einem Anti-Terror-Einsatz hat die Polizei eine Anschlagsreihe gegen Kirchen und Synagogen in der islamisch geprägten russischen Teilrepublik Dagestan im Nordkaukasus nach mehreren Stunden beendet. „Die Einsatzkräfte und Sicherheitsorgane haben schnell reagiert, aber leider ist es nicht ohne Opfer abgelaufen“, sagte der Bürgermeister von Machatschkala Jussup Umawow in der Nacht zum Montag.
Bei der Anschlagsserie sind mehr als 15 Polizisten und mehrere Zivilisten getötet worden. Dies teilte Gouverneur Sergej Melikow am frühen Montagmorgen in einer Videobotschaft mit. Zudem seien zwei Zivilisten, ein christlich-orthodoxer Priester und ein Wachmann, getötet worden.
Weitere 16 Personen mussten ins Krankenhaus eingeliefert werden. Laut den Angaben Melikows seien sechs Attentäter getötet worden, das zuständige Ermittlungskomitee sprach von fünf getöteten Angreifern. Die Angreifer sollen Automatikwaffen genutzt haben.
Am Sonntagabend ereigneten sich parallel mehrere Angriffe in Dagestan. Zum einen in der südrussischen Stadt Derbent und in, der mehr als 100 Kilometer entfernten Gebietshauptstad, Machatschkala. In beiden Städten seien Synagogen attackiert worden, teilte der Russische Jüdische Kongress mit. In Derbent wurde die Synagoge durch einen Brand schwer beschädigt. Angegriffen wurden zudem zwei orthodoxe Kirchen. Ein weiteres Ziel der Angreifer war ein Polizeiposten in Machatschkala.
Zwar haben die Behörden die aktive Phase des Anti-Terror-Einsatzes noch in der Nacht für beendet erklärt. Es bleibt aber weiter unklar, ob alle Attentäter gefasst wurden. Wegen der anhaltenden Terrorgefahr sind die Ausfahrten aus Machatschkala gesperrt. Auch in den anliegenden russischen Teilrepubliken wurden die Sicherheitskräfte in Alarmbereitschaft versetzt.
Der Gouverneur von Dagestan, Sergej Melikow, bezeichnete auf Telegram den Anschlag als Versuch, die Lage in der Region zu destabilisieren. Das islamisch geprägte Dagestan ist eine der ärmsten Regionen in Russland. Die russische Teilrepublik grenzt auch an Tschetschenien.
Der Gouverneur von Dagestan, Sergej Melikow, bezeichnete am Sonntagnachmittag auf Telegram den Anschlag als Versuch, die Lage in der Region zu destabilisieren. Das islamisch geprägte Dagestan ist eine der ärmsten Regionen in Russland.
Im April waren in der Kaukasusrepublik vier Menschen im Zusammenhang mit dem tödlichen Anschlag auf die Crocus City Hall in einem Vorort von Moskau festgenommen worden. Sie sollen nach Angaben des russischen Geheimdienstes FSB Geld und Waffen für die Attacke geliefert haben. Bei dem Anschlag auf die Halle waren im März mehr als 140 Menschen getötet worden. Zu der Tat bekannte sich die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS).