Mit der Waffe in der Hand für Niedriglohn-Deutschland kämpfen


Kürzlich hat der Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius seine Idee einer neuen Wehrpflicht vorgestellt. Eine wirkliche Pflicht hat er zwar nicht in petto, denn dafür sind breite Teile der SPD und auch der FDP nicht zu haben. Dennoch bereitet Pistorious die deutsche »Kriegstüchtigkeit« vor, indem er jungen Männern verpflichtende Fragebögen schickt. Wahrscheinlich werde auch ich darunter fallen und bald erklären müssen, ob ich wehrfähig und -willig bin.

Auf diese Weise will Pistorius die jungen Männer freiwillig dazu bewegen, in den Dienst zu treten. Und was fällt den versammelten Journalisten, der sogenannten vierten Gewalt dazu ein? Natürlich: Der gewaltsame Zugriff des Staates auf seine Bürger ist eigentlich noch viel zu lasch. Miriam Hollstein beispielsweise kritisiert im Stern: »Vor allem aber brauchen wir eine Pflicht, dass bei Bedarf so viele junge Männer gezogen werden können, wie es aus militärischer Perspektive notwendig ist. Und nicht nur Männer, sondern auch Frauen. Eine Grundgesetzänderung in diesem Punkt sollte so schnell wie möglich angegangen werden.«

Auf gut Deutsch: Das Sterben fürs Vaterland darf bitte keine Freiwiligkeit sein. Ich bin sicher, Journalisten mittleren Alters werden von dieser Pflicht ausgenommen sein, und ihre Kinder genauso. Und damit das ganze geschlechtsneutral abläuft, sollen nun auch Frauen dafür angeworben werden, fürs Vaterland zu morden und ermordet zu werden. Bravo, so geht wahrer Fortschritt.

Auch sonst werden zuletzt immer wieder Stimmen laut, die jungen Menschen mehr abverlangen wollen. Nachdem sie in der Corona-Krise völlig alleingelassen wurden, dürfen sich dann junge Menschen von Leuten wie Frank-Walter Steinmeier anhören, dass sie doch bitte sehr ein Jahr für die Gesellschaft opfern sollen. Das ist wohlgemerkt der Frank-Walter Steinmeier, der in Hinterzimmern die Agenda 2010 vorbereitet hat. Diese Bundeseule ist also für den größten sozialen Kahlschlag der bundesdeutschen Geschichte verantwortlich und wagt es dennoch, jungen Menschen vorzuhalten, sie müssten sich für »die Gesellschaft« engagieren.

Eine Gesellschaft, die ihnen umgekehrt natürlich nichts gibt. Denn wer arbeitslos wird, den wollen Frank-Walter Steinmeier und seine Schergen in den Jobcentern in schlecht bezahlte Jobs zwingen, um das Wachstum anzutreiben. Niedriglohn und Altersarmut, das ist es, was die Regierung denen verordnet, die es nicht schaffen, ihres eigenen Glückes Schmied zu werden. Und solche Leute erzählen uns dann etwas von gesellschaftlichem Zusammenhalt und behaupten, wir müssten ein Interesse daran haben, dass sie weiter über uns herrschen?

Denn darum geht es ja: Wenn junge Männer – und bald auch Frauen – für Deutschland in den Krieg ziehen, tun sie das nicht für sich selbst. Sie könnten ja sterben. Für sie ist nur die Rolle des nützlichen Idioten eingeplant, damit weiterhin der deutsche Staat alle seine Quadratkilometer behält, auf denen er dann Leute in Niedriglohnjobs stecken darf.

Für diesen Staat werde ich ganz sicher keinen Finger rühren. Weder an der Waffe, noch im sozialen Jahr. Und jeder, der sich irgendwie für links hält, sollte bitte sehr aufhören, sich konstruktiv in die Fragen einzumischen, wie viele tote junge Männer und wie viele zerstörte Städte man für einen gerechten Frieden hergeben muss. Das kann man wirklich den Kriegstreibern dieser Welt überlassen.



Author: Admin

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