Letzte Umfragen vor Großbritannien-Wahl 2024: Tories vor Absturz


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Bei der Großbritannien-Wahl 2024 droht den Konservativen von Premier Sunak eine schwere Niederlage. Die letzten Umfragen fallen verheerend aus. 

London – Seit 14 Jahren sind die Tories im Vereinigten Königreich an der Macht. Doch damit dürfte es bald vorbei sein. Ein Sieg der Konservativen bei der Großbritannien-Wahl 2024 am 4. Juli gilt als völlig ausgeschlossen. Zu verheerend fallen die letzten Umfragen für die Partei von Premierminister Rishi Sunak aus.

Am Sieg der oppositionellen Labour-Partei führt bei der Wahl zum Unterhaus diesmal wohl kein Weg vorbei. Im Grunde ist nur noch eine Frage offen: Wie hoch wird der Sieg der Sozialdemokraten ausfallen? Oder, anders ausgedrückt: Wie schlimm kommt es für die Tories? Die letzten Umfragen vor der Wahl in Großbritannien lassen jedenfalls keinen anderen Schluss zu: Den Konservativen droht der Sturz in die Bedeutungslosigkeit.

Rishi Sunak hält am 24. Juni 2024 im Zentrum Londons im Rahmen einer Wahlkampfveranstaltung der Konservativen im Vorfeld der britischen Parlamentswahlen am 4. Juli eine Rede.
Den Tories von Premierminister Rishi Sunak droht bei der Großbritannien-Wahl 2024 eine verheerende Niederlage. Die letzten Umfragen deuten auf ein Debakel für die Konservativen hin. © Benjamin Cremel/AFP

Großbritannien-Wahl 2024: Letzte Umfragen zeigen eindeutigen Trend

Doch woran liegt es? Labour-Chef Keir Starmer ist kaum ein überragender Gegner, viele Menschen im Vereinigten Königreich wissen nur wenig über den nüchternen Menschenrechtsanwalt oder über die Ziele der Sozialdemokraten. Nein, Schuld sind die Konservativen selbst. „Die Tories haben das Recht verwirkt, zu regieren“, urteilte zuletzt die Sunday Times. Und das Wirtschaftsblatt Financial Times kommentierte: „Großbritannien braucht einen Neuanfang.“

Dazu wird es aller Voraussicht nach auch kommen. Ein Blick auf die Zahlen der letzten Umfragen vor der Großbritannien-Wahl zeigt, dass die Tories einen regelrechten Absturz erleben dürften. Das liegt auch an der Konkurrenz von Reform UK: Parteichef Nigel Farage, der maßgeblich den Brexit vorantrieb, hat mit Tiraden gegen Einwanderung und Kritik an den Konservativen den Druck auf Sunak von rechts erheblich verschärft.

Labour 40,0
Tories 20,7
Reform UK 16,2
Liberal Democrats 11,1
Green Party 6,0
Scottish National Party 3,0

(Quelle: Sky News, gewichteter Durchschnitt der Umfragen, Stand 3. Juli)

Prognosen zur Sitzverteilung aufgrund der letzten Umfragen zur Großbritannien-Wahl 2024

Zu bedenken ist dabei noch, dass die Abgeordneten bei der Großbritannien-Wahl nach dem Mehrheitswahlrecht gewählt werden – im Unterschied zu Deutschland, wo ein personalisiertes Verhältniswahlrecht gilt. Für die Tories sind die Prognosen zur Sitzverteilung im Unterhaus aufgrund der letzten Umfragen noch viel schlimmer als die reinen Prozentwerte.

Viele Prognosen sehen die Konservativen bei etwa 100 Sitzen. Und auch Sunak selbst könnte Geschichte schreiben: Es ist aufgrund der letzten Umfragen durchaus möglich, dass er als erster amtierender Premierminister der Geschichte in seinem Wahlkreis abgewählt wird. Unter dem Wahlrecht leidet auch die Partei Reform UK, die nur wenige Sitze im Unterhaus erringen dürfte. Insgesamt sehen die Prognosen zur Sitzverteilung nach der Großbritannien-Wahl 2024 wie folgt aus:

Labour 432 (329 bis 520)
Tories 109 (28 bis 209)
Liberal Democrats 48 (16 bis 91)
Scottish National Party 21 (0 bis 54)
Reform UK 2 (0 bis 95)
Sonstige 5 (0 bis 5)

(Quelle: The Economist, Stand: 3. Juli)

Letzte Umfragen und Prognosen deuten bei Großbritannien-Wahl 2024 auf eindeutiges Ergebnis hin

Das Londoner Unterhaus verfügt über 650 Sitze. Diese verteilen sich auf die Abgeordneten aus den vier Landesteilen des Vereinigten Königreichs. Jeder Abgeordnete vertritt jeweils einen Wahlkreis: 543 der Wahlkreise liegen in England, 57 in Schottland, 32 in Wales und 18 in Nordirland.

Die letzte Parlamentswahl in Großbritannien fand im Dezember 2019 statt. Mit ihren 365 Mandaten übertrafen die konservativen Tories von Ex-Parteichef Boris Johnson bei der Wahl deutlich die absolute Mehrheit von 326 Mandaten. Die Labour-Partei kam damals auf 202 Sitze. Die Scottish National Party (SNP) erhielt 48 Sitze, die Liberaldemokraten kamen auf elf Mandate. (cs/dpa/AFP)



Author: RoteRuhrarmee1920

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