Last-Minute-Tor: Füllkrug rettet Deutschland gegen starke Schweiz – EM 2024


EM Last-Minute-Tor

Füllkrug rettet Deutschland gegen starke Schweiz

Deutschland holt Gruppensieg mit 1:1 gegen Schweiz

Die DFB-Elf hat sich bei der EM den Gruppensieg gesichert. Die Mannschaft von Bundestrainer Julian Nagelsmann spielte in Frankfurt 1:1 (0:1) gegen die Schweiz und bestreitet ihr Achtelfinale nun am kommenden Samstag um 21.00 Uhr in Dortmund.

Nach zwei Siegen zum EM-Auftakt liegt Deutschland gegen die Schweiz lange zurück. Dann schlägt ein Joker zu. Niclas Füllkrug erzielt in der Nachspielzeit das 1:1 und rettet der DFB-Elf den Gruppensieg. Im Achtelfinale gibt es vier mögliche Gegner.

Die deutsche Nationalmannschaft zeigt Comeback-Qualitäten. Nach Siegen zum Auftakt gegen Schottland und Ungarn lag die DFB-Elf im letzten Gruppenspiel der EM lange zurück, spielte am Ende aber doch noch 1:1 (0:1) gegen die Schweiz.

Zwei von Bundestrainer Julian Nagelsmann eingewechselte Spieler sorgten für die Wende. Niclas Füllkrug köpfte in der zweiten Minute der Nachspielzeit eine Flanke von David Raum zum viel umjubelten Ausgleich ins Netz.

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Damit ist die Nationalmannschaft Gruppensieger und trifft am Samstag um 21.00 Uhr im Achtelfinale auf den Tabellenzweiten der Gruppe C. Dafür kommen noch alle vier Teams dieser Gruppe infrage, also England, Dänemark, Slowenien und Serbien. Bei einem Erfolg würde im Viertelfinale Spanien warten, sollten sich die formstarken Iberer in ihrem Achtelfinale wie erwartet gegen einen noch zu ermittelnden Gruppendritten durchsetzen.

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Zum dritten Mal brachte Julian Nagelsmann die gleiche Startelf und verband dies mit einer selbstbewussten Aussage. Er werde niemanden schonen, nur weil er mit einer Gelben Karte vorbelastet sei. Werde einer seiner Spieler gesperrt, sei das eben so. Es gebe für jede Position guten Ersatz.

Musiala gleich mit einer starken Aktion

So entschlossen wie ihr Trainer gesprochen hatte, begann seine Mannschaft das Spiel. Und es war am bisher besten deutschen Spieler, in der 2. Minute die erste gute Aktion auf den seifigen und seit Tagen kritisierten Frankfurter Rasen zu zaubern. Jamal Musiala ließ Remo Freuler an der Mittellinie stehen, sprintete los und bediente Ilkay Gündogan. Die Aktion endete in einer Ecke, die Kai Havertz aufs Tor köpfte. Yann Sommer parierte.

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Dies gelang dem Torwart in der 17. Minute nicht, als er einen wenig gefährlichen Fernschuss von Robert Andrich passieren ließ. Die Deutschen jubelten, die Schweizer meckerten, weil sie kurz zuvor ein Foul von Musiala an Michel Aebischer gesehen hatten. Schiedsrichter Daniele Orsato (Italien) sah es wenig später auch im Spielfeldrand-TV und erkannte den Treffer ab. Sehr zur Freude von Sommer, auf dessen Konto der Rückstand gegangen wäre.

Torwartfehler: Yann Sommer ließ den Schuss von Robert Andrich passieren

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Quelle: AP/Frank Augstein

Verdient wäre er zu diesem Zeitpunkt noch gewesen, weil Deutschland das Spiel bestimmte. Die Schweizer hingegen verteidigten kompakt, aggressiv und durchaus früh. Gefährlich wurden sie aber nur einmal, und dann schlug es gleich ein. Freuler wurde links bedient, spielte in die Mitte zu Dan Ndoye, der den Ball ins Tor bugsierte (28.).

Nun stand die Reifeprüfung an

Es roch nach Abseits, aber das Tor überlebte den Videobeweis. Und fast hätte Manuel Neuer in seinem Rekordspiel (als erster Torwart 18 EM-Einsätze) gleich noch einmal hinter sich gegriffen. Doch diesmal strich Ndoyes Schuss knapp am Pfosten vorbei (30.).

Deutschland lag also erstmals in diesem Turnier hinten. Nun stand die Reifeprüfung an. Wie gefestigt ist sie wirklich, wie reagiert sie auf diese erst kleine Krise?

Zunächst nicht sehr gut. Zum einen verlor die DFB-Elf Jonathan Tah für das Achtelfinale. Nach einem übermütigen Luftzweikampf sah der Innenverteidiger die zweite Gelbe Karte. Zum anderen tat sie sich gegen die engmaschig verteidigenden Gegner schwer, Lücken zu finden. Der Vortrag wirkte ein statischer und unentschlossener als in den ersten beiden Spielen. Die Halbzeitpause sollte guttun.

Tah gegen Embolo: Wegen dieser Attacke fehlt der Leverkusener im Achtelfinale

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Quelle: dpa/Arne Dedert

Tat sie aber kaum. Vielleicht auch, weil Nagelsmann zunächst auf Auswechslungen verzichtet. Zwar ließen Musiala (50.) und Toni Kroos (55.) durchaus gefährliche Schüsse vom Stapel, aber es hakte weiter im deutschen Spiel: weniger Präzision nach vorn, anfälliger nach hinten.

In der 61. Minute reagierte der Bundestrainer dann, brachte Nico Schlotterbeck für den mittlerweile rotgefährdeten Tah und David Raum für den diesmal blassen Linksverteidiger Maximilian Mittelstädt. Drei Minuten später kam in der Offensive dann noch der junge Maximilian Beier für Andrich.

Kimmich hatte den Ausgleich auf dem Fuß

Die Wechsel brachten frischen Wind. Ein Kopfball von Havertz strich über das Tor, ehe Joshua Kimmich die große Chance zum 1:1 auf dem Fuß hatte. Sein Schuss aus Nahdistanz wurde aber gerade noch abgewehrt (70.). Dass Beier von einem Schweizer handfest am Nachschuss gehindert wurde, war dem Videoschiedsrichter keinen Elfmeter wert.

Kopfball ins Glück: Füllkrug erzielt das 1:1

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Quelle: Getty Images/Justin Setterfield

Dann kamen noch Füllkrug und Leroy Sané für Wirtz und Musiala (76.). Nun warf Deutschland alles nach vorn, die Schlussphase wurde ein wilder Schlagabtausch, in dem die Schweizer noch ein Abseitstor schossen (84.), Havertz den Ball auf die Latte setzte (85.), und Manuel Neuer gegen Granit Xhaka rettete (88.). Dann kam der große Auftritt des Niclas Füllkrug.



Author: RoteRuhrarmee1920

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