Joe Biden erwägt nach Debakel im TV-Duell wohl Rückzug aus US-Wahlkampf

Ein Bericht legt nahe, dass Biden einen Rückzug aus dem US-Wahlkampf erwägt. Das Weiße Haus widerspricht vehement – während Biden um die Unterstützung seiner Partei kämpft.

Washington, D.C. – Zieht sich Joe Biden nun doch aus dem Präsidentschaftsrennen zurück? Das Weiße Haus hat einen Bericht der New York Times entschieden zurückgewiesen, der suggeriert, dass der amtierende US-Präsident einen Rückzug aus dem Wahlkampf in Erwägung zieht. Ein Regierungssprecher teilte auf Nachfrage mit: „Diese Behauptung ist absolut falsch.“ Er fügte hinzu: „Wenn uns die New York Times mehr als sieben Minuten Zeit gegeben hätte, das zu kommentieren, hätten wir ihnen das auch so gesagt.“

Der Zeitungsbericht behauptete, Biden habe mit einem „wichtigen Verbündeten“ über seine Situation gesprochen. Laut diesem Verbündeten habe der 81-jährige Biden zum Ausdruck gebracht, dass er sich bewusst sei, seine Kandidatur könnte nicht mehr zu retten sein, sollte er die Öffentlichkeit in den nächsten Tagen nicht von seiner Tauglichkeit als Präsidentschaftskandidat überzeugen können.

Kurz nach Erscheinen des Berichtes der New York Times veröffentlichte der US-Sender CNN ebenfalls unter Berufung auf einen Verbündeten einen Bericht mit ähnlichem Inhalt. Dabei war unklar, ob es sich bei der Person um die gleiche Quelle handelte. Die Frage, welche Stellungnahme das Weiße Haus dazu abgeben wolle, beantwortete der Sprecher kurz angebunden: „Dieselbe.“ 

US-Wahl 2024: Biden soll nach TV-Duell über Rückzug nachdenken – Weißes Haus dementiert

Biden hatte in der vergangenen Woche während einer TV-Debatte gegen seinen Konkurrenten Donald Trump einen katastrophalen Auftritt. Der Druck auf den Demokraten nimmt auch innerhalb seiner eigenen Partei zu, obwohl die prominentesten Mitglieder der Partei bisher öffentlich ihre Unterstützung für Biden bekunden und sich mit scharfer Kritik zurückhalten.

Das Weiße Haus ist bemüht, jegliche Zweifel an Bidens Eignung für das Amt auszuräumen und seinen missglückten TV-Auftritt so gut wie möglich in Vergessenheit geraten zu lassen.

Heute plant Biden, sich mit demokratischen Gouverneuren zu treffen, um ihre Unterstützung zu gewinnen. Am Freitag ist ein Fernsehinterview geplant. Darüber hinaus sind Auftritt zur US-Wahl in Wisconsin und Pennsylvania in den nächsten Tagen vorgesehen. In der kommenden Woche plant er, eine Pressekonferenz beim Nato-Gipfel in Washington abzuhalten. (lrg/dpa)