Im Biden-Lager macht sich Panik breit


  1. Startseite
  2. Politik

Drucken

Trump gegen Biden: Die erste TV-Debatte vor der US-Wahl ist vorbei. Doch wer hat gewonnen? Die MAGA-Bewegung versucht, den Gegner zu diffamieren.

Update vom 28. Juni, 5.04 Uhr: Das erste TV-Duell vor der US-Wahl 2024 von Donald Trump und Joe Biden ist vorbei. Im Anschluss haben sich US-Politkommentatoren in ersten Einschätzungen zur Debatten-Leistung von Präsident Joe Biden entsetzt geäußert. Beim Sender CNN warfen mehrere Experten dem 81-Jährigen unklare Aussagen und verwirrtes Verhalten vor. „Es wird Diskussionen darüber geben, ob er weitermachen wird“, sagte David Axelrod, Chefstratege von Barack Obamas Präsidentschaftskampagnen kurz nach dem Ende von Bidens Debatte mit Herausforderer Donald Trump in Atlanta am Donnerstag (Ortszeit). Bereits zuvor hatte es immer wieder Gerüchte gegeben, dass Biden im Schlussspurt des Wahlkampfes als Kandidat ausgetauscht werden könnte.

TV-Duell mit Trump vor der US-Wahl 2024: Bidens Auftritt löst „aggressive Panik“ bei den Demokraten aus

Der Experte John King hatte die Analyse mit der Aussage eröffnet, dass das erste TV-Duell zwischen Trump und Biden vor der US-Wahl 2024 „eine tiefe, breite und sehr aggressive Panik in der Demokratischen Partei“ ausgelöst habe. „Bidens Antworten waren in vielen Fällen ohne Zusammenhang“, ergänzte Politikjournalistin Abby Phillip. Die Reaktionen überraschen. Denn noch vor Beginn des Debatten-Duells hatte sich im Trump-Lager Panik breit gemacht.

TV-Duell mit Biden: Im Trump-Lager macht sich Panik breit

Erstmeldung: Washington, D.C. – Fans des republikanischen Präsidentschaftskandidaten Donald Trump scheinen kurz vor dem ersten TV-Duell im US-Wahlkampf 2024 nervös zu werden. Am 27. Juni wird der 78-Jährige im TV-Sender CNN seinem 81-jährigen Kontrahenten Joe Biden gegenübertreten – die MAGA-Bewegung versucht im Vorfeld mit allen Mitteln, den politischen Gegner zu diffamieren. MAGA steht für „Make America Great Again“ (auf Deutsch: Macht Amerika wieder großartig). 

Dazu gehört laut Newsweek die Andeutung, dass Biden während der 90-minütigen Debatte Medikamente einnehmen wird, um seine Energie zu verbessern. Der Repräsentant von Texas, Ronny Jackson, der Trumps Arzt und medizinischer Berater im Weißen Haus war, forderte Biden auf, vor dem Duell einen Drogentest zu machen. Er unterstellte dem amtierenden Präsidenten, bereits im März bei seiner Rede zur Lage der Nation leistungssteigernde Medikamente eingenommen zu haben.

Donald Trump und Joe Biden
Donald Trump und Joe Biden treten gegeneinander beim TV-Duell an. (Montage) © Jack Gruber/Jovanny Hernandez/Steve Schaefer/IMAGO (Montage)

Biden trifft im TV-Duell auf Trump: Sprecher des Weißen Hauses sieht Republikaner eingeschüchtert

Der Sprecher des Weißen Hauses, Andrew Bates, wies zuvor Behauptungen zurück, Biden habe vor seiner Rede zur Lage der Nation Drogen genommen. Biden erhielt großes Lob für die Rede, die als entscheidender Moment in seinem Wiederwahlkampf angesehen wurde. „Es ist bezeichnend, dass republikanische Beamte nicht aufhören können zu verkünden, wie eingeschüchtert sie von der Leistung des Präsidenten zur Lage der Nation bleiben“, sagte Bates gegenüber Politico.

Das MAGA-Lager hält an den Anschuldigungen fest. „Wenn Präsident Biden leistungssteigernde Medikamente einnehmen muss, um an der Debatte dieser Woche teilzunehmen, dann ist es zwingend erforderlich, dass er und sein Arzt dies dem amerikanischen Volk offenlegen“, sagte Jackson. Auch der ehemalige Trump-Berater im Weißen Haus, Stephen Miller, zweifelte in einem X-Post daran, dass der demokratische Spitzenkandidat im TV-Duell ohne Hilfe bestehen kann. Er schrieb: „Welche leistungssteigernden Medikamente wird Biden für die Debatte heranziehen? Es gibt einen Grund, warum Biden einem Drogentest nicht zustimmt. Kolossaler Dopingskandal.“  

US-Wahlen: Bilder zeigen denkwürdige Momente in den TV-Duellen der Kandidaten

US-Wahl 2024: Trump ändert Meinung über Biden kurz vor TV-Duell

Außerdem behaupten Stimmen aus dem republikanischen Lager, CNN habe möglicherweise Fragen an das Team des Präsidenten weitergegeben. Richard Grenell, der zuvor unter Trump amtierender Direktor des nationalen Geheimdienstes war, sagte, dass bereits im Wahlkampf 2016 Debattenfragen des CNN an Hillary Clinton durchgesickert seien.

Die Behauptungen kommen zu einem Zeitpunkt, an dem Trump selbst seine Meinung über Bidens Chancen bei der CNN-Debatte geändert hat. Nachdem er ihn früher als den „schlimmsten Debattierer, dem ich je gegenüberstand“ bezeichnet hatte, sagte Trump kürzlich im All-In Podcast, dass der Präsident ein „würdiger Debattierer“ sein werde und dass er Biden nicht unterschätzen wolle.

TV-Duell zwischen Biden und Trump: „Die Republikaner geraten in Panik“, sagt US-Veteran Jared Ryan

Stimmen aus dem demokratischen Lager sehen die Angriffe auf Joe Biden im Vorfeld zum TV-Duell als Zeichen der Verunsicherung bei den Republikanern. So deutete der Reporter Aaron Rupar die verzweifelten Vorwürfe als Zeichen dafür, dass die Republikaner vor dem Zusammenbruch stehen. „Wenn Sie wirklich glauben würden, dass Trump mit ‚Sleepy Joe‘ den Boden aufwischen würde, würden Sie nicht die ganze Woche vor der Debatte damit verbringen, den Moderator zu beschimpfen und Biden vorsorglich vorzuwerfen, dass er leistungssteigernde Drogen nimmt“, schrieb er auf X.

Der Veteran Jared Ryan sieht die Angriffe als klares Zeichen der Schwäche und schreibt, ebenfalls auf X: „Die Republikaner geraten in Panik. Angesichts der Tatsache, dass Trump im Vorfeld der ersten Debatte immer inkohärenter wird, suchen sie nach Ausreden für Trump, bevor die Debatte überhaupt begonnen hat.“ (Laura May)



Author: RoteRuhrarmee1920

Kommentar verfassen