Gaza: Netanjahu kündigt Ende schwerer Kämpfe an – Fokus auf Libanon


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Netanjahu kündigt Ende intensiver Gaza-Kämpfe an – Truppenverlegung an Libanon-Grenze

„Wir werden die Möglichkeit haben, einen Teil der Streitkräfte nach Norden zu verlegen“: Israels Regierungschef Benjamin Netanjahus „Wir werden die Möglichkeit haben, einen Teil der Streitkräfte nach Norden zu verlegen“: Israels Regierungschef Benjamin Netanjahus

„Wir werden die Möglichkeit haben, einen Teil der Streitkräfte nach Norden zu verlegen“: Israels Regierungschef Benjamin Netanjahus

Quelle: Shaul Golan/Yedioth Ahronoth Newspaper Pool/AP/dpa

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Laut des israelischen Regierungschefs Benjamin Netanjahu nähert sich die Phase schwerer Kämpfe im Gaza-Streifen einem Ende. Ein Ende des Krieges bedeute dies aber nicht. Vielmehr richtet sich nun der Fokus auf die Grenze zum Libanon

Die intensive Phase des israelischen Militäreinsatzes gegen die radikalislamische Hamas in der Stadt Rafah im Süden des Gaza-Streifens wird nach Angaben des israelischen Regierungschefs Benjamin Netanjahu bald enden.

„Die intensive Phase der Kämpfe gegen die Hamas steht kurz vor dem Ende“, sagte Netanjahu am Sonntag dem israelischen Sender Channel 14. Dies bedeute aber nicht, „dass der Krieg bald zu Ende ist“.

Israel verortet in Rafah an der Grenze zu Ägypten die letzten verbliebenen Hamas-Bataillone im Gaza-Streifen und geht trotz internationaler Kritik seit Wochen gegen Ziele in der Stadt vor.

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Benjamin Netanjahu im Interview

Ein Ende der Phase schwerer Kämpfe im Gaza-Streifen werde Israel jedoch die Verlegung weiterer Teile der Streitkräfte an die Nordgrenze zum Libanon ermöglichen. Dort haben sich Israel und die vom Iran unterstützte Hisbollah-Miliz zuletzt häufiger gewaltsame Auseinandersetzungen geliefert.

„Nachdem die intensive Phase beendet ist, werden wir die Möglichkeit haben, einen Teil der Streitkräfte nach Norden zu verlegen. Und das werden wir tun“, sagte Netanjahu.

Israelische Soldaten haben Mann auf Wagen gefesselt

Am Samstag sollen israelische Soldaten bei einem „Anti-Terror-Einsatz“ im Westjordanland einen verletzten Palästinenser an der Motorhaube eines Militärfahrzeugs festgebunden haben. In der Nähe der palästinensischen Stadt Jenin sei der Verwundete unter „Verletzung von Befehlen und geltenden Regeln“ festgenommen worden, erklärte die israelische Armee am Sonntag. Der Vorfall werde „untersucht und entsprechend gehandhabt“.

Videoaufnahmen des Vorfalls waren zuvor im Internet verbreitet worden. Darin war ein Mann zu sehen, der quer auf der Motorhaube eines Militärjeeps festgeschnallt war, während dieser durch eine enge Straße fuhr. „Das Verhalten der Streitkräfte in dem Video entspricht nicht den Werten der IDF (israelische Armee)“, betonte die Armee. Während des Einsatzes sei es zu Schusswechseln zwischen israelischen Soldaten und palästinensischen Kämpfern gekommen.

Das Bild soll den israelischen Militärjeep zeigen, auf dem der Palästinenser festgebunden worden sein soll

Das Bild soll den israelischen Militärjeep zeigen, auf dem der Palästinenser festgebunden worden sein soll

Quelle: REUTERS

Was dem 24-jährigen Mann vorgeworfen wurde, blieb unklar. Er sei später zur Behandlung in ein Krankenhaus in Jenin gebracht worden, wie dort tätige Ärzte bestätigten. Im Krankenhaus sagte der Palästinenser, er sei durch Schüsse an der Hand und am Bein verletzt worden, als er das Haus eines Verwandten verlassen habe. Danach habe er mehr als zwei Stunden hinter einem israelischen Militärfahrzeug gelegen, ohne dass Rettungskräfte oder Sanitäter ihn hätten erreichen können.

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Später seien israelische Soldaten auf ihn aufmerksam geworden und hätten ihn dann auf die Motorhaube des Jeeps gebunden. Ein behandelnder Arzt sagte, der 24-Jährige habe durch die Hitze der Motorhaube am gesamten Rücken Brandwunden erlitten.

Jenin gilt als Hochburg militanter palästinensischer Gruppen, darunter die Hamas und der Islamische Dschihad. Dort und in der gleichnamigen Flüchtlingssiedlung finden regelmäßig Razzien israelischer Sicherheitskräfte statt.

Netanjahu offen für „Teilabkommen“

Derweil sagte Netanjahu in dem Interview weiter, er werde sich auf kein Abkommen einlassen, dass ein Ende des Kriegs im Gaza-Streifen vorsieht. Er sei jedoch offen für ein „Teilabkommen“, das die Rückkehr von israelischen Geiseln aus dem Gaza-Streifen beinhalte. „Das Ziel ist es, die Verschleppten zurückzubringen und das Hamas-Regime in Gaza zu entwurzeln“, sagte der israelische Regierungschef.

Auf die Frage nach einer Nachkriegsordnung im Gaza-Streifen sagte Netanjahu in dem TV-Interview, dass Israel dort „in absehbarer Zeit die militärische Kontrolle ausüben“ werde.

Ministerpräsident Benjamin Netanjahus

Ministerpräsident Benjamin Netanjahus

Quelle: Shaul Golan/Yedioth Ahronoth Newspaper Pool/AP/dpa

„Wir wollen auch eine zivile Verwaltung schaffen, wenn möglich mit einheimischen Palästinensern und vielleicht mit externer Unterstützung aus Ländern der Region, um die humanitäre Versorgung und später die zivilen Angelegenheiten im Gaza-Streifen zu regeln“, fügte der israelische Regierungschef hinzu.

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Author: RoteRuhrarmee1920

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