Frankreich-Wahl: Rechtspopulisten klar vorn! Schock für Macron | Politik


In der ersten Runde der vorgezogenen Parlamentswahl in Frankreich liegt das rechtsnationale Rassemblement National (RN) ersten Hochrechnungen zufolge vorne und kommt auf etwa 34 Prozent der Stimmen.

Das Mitte-Lager von Präsident Emmanuel Macron (46) landet hinter dem Linksbündnis Nouveau Front Populaire auf Platz drei, wie die Sender TF1 und France 2 am Sonntag nach Schließung der Wahllokale berichteten. Wie viele Sitze die Blöcke in der Nationalversammlung bekommen, wird aber erst in Stichwahlen am 7. Juli entschieden.

Macron hatte die Nationalversammlung nach der klaren Schlappe seiner Liberalen bei der Europawahl und dem haushohen Sieg des Rassemblement National von Marine Le Pen (55) aufgelöst und Neuwahlen der französischen Parlamentskammer in zwei Durchgängen angekündigt.

In der ersten Runde der Parlamentswahl zeichnete sich über den Tag ein deutlich höhere Wahlbeteiligung als bei der vorherigen Wahl 2022 ab. Bis 17 Uhr setzten 59 Prozent der Stimmberechtigten ihr Kreuz. Das sind knapp 20 Prozentpunkte mehr als zum gleichen Zeitpunkt bei der vorangegangenen Parlamentswahl vor zwei Jahren.

▶︎ Staatschef Macron hoffte vor dem Wahltag, bei der Wahl die relative Mehrheit seines Mitte-Lagers in der Nationalversammlung auszubauen. Jetzt ist seine Partei nur auf Platz drei gelandet.

Marine Le Pens Partei malt sich derweil bereits Chancen auf eine Mehrheit in der Parlamentskammer und den Posten des Premierministers aus. Auch das neue Linksbündnis aus Grünen, Sozialisten, Kommunisten und Linkspartei strebt einen Regierungswechsel an.

Der französische Präsident Emmanuel Macron und seine Frau Brigitte Macron verlassen die Wahlkabinen vor der Stimmabgabe in der ersten Runde der Parlamentswahlen

Der französische Präsident Emmanuel Macron und seine Frau Brigitte Macron verlassen die Wahlkabinen vor der Stimmabgabe in der ersten Runde der Parlamentswahlen

Foto: YARA NARDI/AFP

Stichwahlen am 7. Juli vielerorts entscheidend

Die wenigsten der 577 Sitze werden im ersten Durchgang vergeben. Die zweite und entscheidende Wahlrunde ist am 7. Juli. Um Macrons Präsidentenamt geht es bei dem Votum nicht.

▶︎ Während bei der regulären Parlamentswahl vor zwei Jahren gerade einmal fünf Sitze in der ersten Runde errungen wurden, könnten dem Umfrageinstitut Ipsos zufolge dieses Mal bereits 80 bis 90 Sitze direkt gewonnen werden.

Grund dafür wäre die höhere Wahlbeteiligung und eine stärkere Konzentrierung auf die drei politischen Bündnisse.

Sollte ein anderer Block als Macrons Mitte-Lager die absolute Mehrheit erlangen, wäre Macron de facto gezwungen, einen Premier aus dessen Reihen zu ernennen.

▶︎ Macrons Macht würde deutlich schrumpfen, der Premier würde wichtiger.

Die Sicherheitskräfte in Frankreich haben sich darauf eingerichtet, dass es bereits am Abend der ersten Wahlrunde in einigen Großstädten des Landes zu Unruhen kommen könnte.



Author: RoteRuhrarmee1920

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