Athen – In der Dunkelheit strahlt die majestätische Deck-Beleuchtung der Luxus-Jacht über das Meer vor Griechenland. Doch dahinter schlagen grelle Flammen aus dem Wald der Traum-Insel Hydra – offenbar ausgelöst durch ein Feuerwerk zur Belustigung der Schnösel-Jacht-Passagiere. Nach dem verheerenden Brand wurden jetzt 13 Mitglieder der Schiffs-Crew festgenommen.
Trotz Warnungen von Behörden nicht mit Feuer zu hantieren, sollen die Besatzungsmitglieder laut griechischen Medien in der Nacht zu Samstag Feuerwerk an Bord entzündet haben. Funken setzten den einzigen Pinienwald der Insel in Brand. 300 Hektar brannten ab, u.a. sechs Luftfahrzeuge waren beim Löscheinsatz beteiligt.
Die mutmaßlichen Brandstifter sollen noch versucht haben, erste Flammen selbst zu ersticken. Danach alarmierten sie die Feuerwehr und flüchteten aufs Meer. Weil das Gebiet schwer zugänglich ist, konnten Retter den Insel-Brand nur vom Wasser und aus der Luft löschen.
13 Verdächtige festgenommen
Am Samstag nahm die Polizei 13 Besatzungsmitglieder fest, als die 53-Meter-Jacht „Persefoni“ am Nachmittag im Athener Küstenvorort Vouliagmeni anlegte. Das Boot wurde festgesetzt und durchsucht. Laut griechischen Medienberichten sollen an Bord noch 17 Touristen aus Kasachstan gewesen sein.
Alle 13 Festgenommenen sind griechische Staatsbürger und Mitglieder der Besatzung. Sie werden am Sonntag der Staatsanwaltschaft vorgeführt, gab die Feuerwehr in einer Erklärung bekannt. Wer konkret die Raketen zündete und ob auch die Schiffs-Gäste aus Kasachstan belangt werden, ist noch unklar.
Brandstiftern drohen strenge Strafen
Griechenland hat ein Problem mit Brandstiftern: Vergangenen Sommer wurden 79 Verdächtige wegen Waldbränden festgenommen. Anfang des Jahres führte das Land strengere Gesetze gegen Brandstiftung ein. Tätern drohen bis zu 20 Jahren Gefängnis und Geldstrafen von bis zu 200 000 Euro.
Hydras Bürgermeister: „Wir sind empört darüber, dass manche Leute so verantwortungslos Feuerwerkskörper in einen Pinienwald werfen.“
Waldbrandgefahr in Griechenland hoch
Vergangene Woche hatte das Land die früheste Hitzewelle seit Beginn der Wetteraufzeichnungen gemeldet, dazu kamen starker Wind und Trockenheit – beste Bedingungen für Feuer.
Im vergangenen Sommer litt Griechenland unter extremer Hitze. Knapp 175 000 Hektar Wald und landwirtschaftliche Flächen gingen in Flammen auf. Wissenschaftlern zufolge werden Waldbrände durch die menschengemachte Erderwärmung häufiger – und heftiger.