Fall Muñoz: Biden-Regierung baut gemeinsam mit rechtsextremer Mehrheit des Obersten Gerichtshofs demokratische Rechte ab


In einer 6:3-Entscheidung bestätigte der Oberste Gerichtshof der USA am Freitag die uneingeschränkte Befugnis der Biden-Regierung, verheiratete US-Bürger von ihren eingewanderten Ehepartnern zu trennen. Die Entscheidung ebnet den Weg für eine weitreichende Eskalation der Angriffe auf die Grundrechte.

Der Oberste Gerichtshof der USA in Washington, 14. Juni 2024 [AP Photo/Mariam Zuhaib]

Was Sandra Muñoz und Luis Asencio-Cordero widerfahren ist, ist eine von zahllosen Ungerechtigkeiten, die die US-Einwanderungsbehörden täglich begehen.

Muñoz, eine US-Bürgerin, heiratete Asencio-Cordero, der ursprünglich aus El Salvador stammt, im Jahr 2010. Da Asencio-Cordero 2005 ursprünglich ohne Papiere in die USA eingereist war, musste das Paar ein langwieriges und mühsames Verfahren durchlaufen, bis er einen legalen Einwanderungsstatus erhielt.

Muñoz und ihr Mann hielten alle Fristen ein und erfüllten alle Voraussetzungen, einschließlich der entwürdigenden Anforderung, nachzuweisen, dass ihre Ehe „bona fide“, d.h. echt ist. Als Bedingung für die Erteilung eines Visums verlangte die Regierung jedoch, dass Asencio-Cordero 2015 zu einem Gespräch nach El Salvador reisen müsse. Als er dies tat, verweigerten die Behörden ihm die Rückkehr – und weigerten sich, dem Paar den Grund dafür zu nennen.

Luis Asencio-Cordero und Sandra Muñoz, seit über 8 Jahren getrennt [Photo by Sandra Muñoz]

Nach jahrelangen, erbittert geführten juristischen Auseinandersetzungen war die Regierung schließlich gezwungen, einen Grund für die Verweigerung eines Visums für Asencio-Cordero anzugeben. Seine Tätowierungen, so die Behörden, stünden im Zusammenhang mit Bandenkriminalität. Doch wie Muñoz und ihre Anwälte vor Gericht bewiesen, war ihr Mann nie Mitglied einer Bande, ist nicht vorbestraft, und seine Tätowierungen (darunter katholische Symbole und ein Porträt von Sigmund Freud) haben keinen plausiblen Bezug zu etwas Illegalem.

Die Position der Regierung blieb während der gesamten Amtszeit von Obama, Trump und Biden unverändert. Asencio-Cordero ist seither gezwungen, in El Salvador zu bleiben, ohne mit seiner Frau zusammenzuleben oder an ihrem Alltag teilzuhaben. Erst 2022 entschied das Neunte Berufungsgericht, dass Muñoz’ Rechte durch die lange Weigerung der Regierung, Gründe für die Verweigerung des Visums anzugeben, verletzt worden waren.

Hätte die Biden-Regierung zu diesem Zeitpunkt nichts unternommen, hätte die Familie bereits wieder zusammengeführt werden können. Stattdessen legte die Biden-Regierung rachsüchtig gegen die Entscheidung des Neunten Gerichtsbezirks Berufung ein, um die Familie getrennt zu halten und jegliche Einschränkung ihrer angeblich unanfechtbaren Befugnisse im Bereich der Einwanderung zu verhindern. Der Antrag der Biden-Regierung an den Obersten Gerichtshof stützte sich auf die denkbar autoritärste Auslegung, die der Oberste Gerichtshof in seiner Entscheidung vom Freitag bestätigte.



Author: AFP Deutschland

Kommentar verfassen