Essen: 28 Polizisten bei Protest gegen AfD-Parteitag verletzt


Am Rande des AfD-Bundesparteitags in Essen sind bei Auseinandersetzungen zwischen Polizei und Gegendemonstranten 28 Polizisten verletzt worden, einer von ihnen schwer. Das teilte die Polizei Essen am Abend mit.

Nach Angaben der Polizei haben seit Freitagabend mehrere Zehntausend Menschen an insgesamt 32 Protestaktionen gegen den AfD-Parteitag teilgenommen. Die meisten Demonstrationen liefen demnach friedlich ab. Immer wieder hätten aber größere Personengruppen versucht, die Delegierten an der Teilnahme zu hindern oder Sperrstellen zu durchbrechen. Ein Polizeisprecher erklärte, dass die Kolleginnen und Kollegen deshalb wiederholt Schlagstöcke und Reizgas einsetzen mussten.

In einem Fall hätten Polizisten einen Delegierten zur
Grugahalle begleitet. Dabei seien die Beamten von mehreren Personen attackiert
worden. Die Täter hätten den Bereitschaftspolizisten gegen den Kopf getreten, auch am Boden liegend seien die Beamten
weiter attackiert worden. Ein Polizist erlitt dabei schwere Verletzungen. Zuvor war von zwei Schwerverletzten die Rede. Die Verletzungen einer Beamtin stellten sich jedoch im Krankenhaus als weniger schwer heraus als zunächst angenommen.

Chrupalla: Angriffe haben AfD-Parteitag “verdorben”

Die AfD-Vorsitzenden Alice Weidel und Tino Chrupalla zeigten sich schockiert über die Angriffe auf die Polizisten. Die Gewalt bei
den Demonstrationen gegen die AfD habe den Parteitag “verdorben”, sagte
Chrupalla. Weidel nannte die Vorfälle
“skandalös”. “Ich glaube, dass wir insgesamt abrüsten sollten mit der
gesamten Rhetorik”, sagte sie.

Auch Bundesinnenministerin Nancy Faeser
(SPD) verurteilt die Angriffe auf die Einsatzkräfte. “Gegen
Rechtsextremismus und Rassismus brauchen wir starke demokratische Kräfte
und friedlichen Protest”, schrieb sie auf X. Gewalt sei “durch nichts zu rechtfertigen”.
Faeser dankte der Polizei, “die gegen linke Chaoten durchgreift”.

NRW-Ministerpräsident
Hendrik Wüst (CDU) schrieb auf X: “Jeder kann so hart in der
Sache diskutieren, wie er möchte – aber Gewalt darf nie das Mittel der
Wahl sein.” Er nannte friedliche Proteste am Rande des Parteitags ein
“starkes Zeichen für unsere Demokratie”.



Author: RoteRuhrarmee1920

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