EM 2024: Deutschland Nationalmannschaft: „Wir haben noch drei Endspiele“

Stand: 00:43 Uhr | Lesedauer: 2 Minuten

Antonio Rüdiger war mit einer Grätsche vor seinem Gegenspieler am Ball und schlug die Pille resolut ins Aus. Der deutsche Abwehrchef lag im Fünfmeterraum und feierte seine Aktion. Rüdiger ballte seine Hände zu Fäusten und schrie seine Freude hinaus. Er bejubelte die gelungene Abwehraktion in der Nachspielzeit des EM-Achtelfinales wie einen Titelgewinn.

Nach der anschließenden Ecke hatte der 31-Jährige noch mehr Grund zum Feiern: Schiedsrichter Michael Oliver pfiff die Partie ab, die deutsche Nationalmannschaft zog nach dem 2:0 gegen Dänemark ins Viertelfinale der Europameisterschaft ein.

„Es fühlt sich sehr gut an. Wenn man das Spiel gesehen hat: Wir waren dominant. Was zu kritisieren ist: dass wir sie nicht vorher getötet haben. Diese Mannschaft zeigt mittlerweile guten Charakter. Wir haben noch drei Endspiele“, sagte Rüdiger.

Heißt: Der deutsche Abwehrchef geht davon aus, dass die Nationalelf das Finale in Berlin erreicht. Im Viertelfinale am kommenden Freitag geht es gegen den Sieger des Spiels zwischen Spanien und Georgien.

„Was uns im Viertelfinale erwartet, beantworte ich dann, wenn ich den Gegner kenne“, sagte Julian Nagelsmann. Der Bundestrainer war vor allem mit der Anfangsphase der Partie zufrieden: „Es war ein skurriles K.o.-Spiel, sehr wellenförmig. Die ersten 20 Minuten waren die besten von uns im Turnier. Wenn wir das so durchziehen, geht Dänemark niemals ohne Gegentor in die Halbzeit. Nach der Regenunterbrechung haben wir es defensiv besser gemacht, offensiv nicht. Aber wir sind schon verdient weiter gekommen, auch wenn es nicht glasklar war.“

„Wir wissen aber auch, dass wir zu schlagen sind“

Joshua Kimmich trat nach dem Sieg etwas auf die Euphorie-Bremse. „Es ist sehr viel passiert. Ich weiß nicht, ob man das frühe Tor von uns abpfeifen muss. Wir wissen, dass wir jeden schlagen können, wissen aber auch, dass wir zu schlagen sind“, sagte Kimmich.

Mit etwas Glück und dem Videoschiedsrichter spielte Deutschland bei dieser Europameisterschaft zum zweiten Mal zu null. Auch dank Nico Schlotterbeck, der den gelbgesperrten Jonathan Tah in der Innenverteidigung ersetzte. „Wir haben ein super Spiel gemacht. Das Stadion hat gebebt. Wir haben uns das verdient. Ich bin froh, dass wir im Viertelfinale sind. Ich hatte bisher nicht die glücklichsten Auftritte beim DFB“, sagte Schlotterbeck. Er mache sich den meisten Druck: „Deswegen bin ich sehr froh, dass wir zu null gespielt haben. Ich freue mich einfach riesig. Man merkt, dass die Mannschaft eingespielt ist. Wir spielen mit Euphorie und Spaß. Ich freue mich riesig auf das Viertelfinale.“