Dokumentarfotografen fordern sofortige Freilassung des ukrainischen Trotzkisten Bogdan Syrotjuk


Die Kampagne der World Socialist Web Site für die Freilassung des 25-jährigen Bogdan Syrotjuk, den das Selenskyj-Regime inhaftiert hat, weil er sich dem Nato-Krieg gegen Russland widersetzt hat, erhält auch in Australien Unterstützung. Auf der ganzen Welt schließen sich Arbeiter, Jugendliche, Künstler, Intellektuelle und viele andere, denen demokratische Rechte wichtig sind, der Kampagne an.

Bogdan Syrotjuk, April 2023

Syrotjuk ist ein sozialistischer Gegner sowohl des Selenskyj- als auch des Putin-Regimes. Er wurde am 25. April vom ukrainischen Sicherheitsdienst (SBU) verhaftet, und ihm wird zu Unrecht Hochverrat vorgeworfen. Er ist ein führendes Mitglied der trotzkistischen Jungen Garde der Bolschewiki-Leninisten (YGBL), die dafür kämpft, russische und ukrainische Arbeiter auf der Grundlage eines sozialistischen und internationalistischen Antikriegsprogramms zu vereinen.

Die im Folgenden veröffentlichten Statements stammen von den Dokumentarfotografen Jack Picone und John Hulme, die beide derzeit in Thailand arbeiten, sowie von Shantan Kumarasamy aus Sri Lanka, der in den Niederlanden lebt.

Jack Picone

Jack Picone hat schon reihenweise renommierte internationale Auszeichnungen für Fotografie erhalten. Dreimal hat er den Picture of the Year International Award gewonnen, außerdem den UNESCO Humanity Photo Award, den World Press Photo Award sowie den Preis für gesellschaftliche Dokumentarfotografie, den die Zeitschrift Mother Jones in Partnerschaft mit dem International Fund for Documentary Photography (IFDP) vergibt. Picones Fotografien schaffen es bei den jährlichen australischen Walkley Awards und den Amnesty International Media Awards regelmäßig ins Finale.

Picone hat über Kriege und große Gesellschaftsprobleme in Australien, Europa, dem Nahen Osten, Asien und Afrika berichtet, beispielsweise über den Völkermord in Ruanda 1994. Er ist Mitbegründer des australischen Fotofestivals REPORTAGE, Gründer der Reportage-Workshops für Dokumentarfotografie in Asien und Mitglied des Kriegsfotografenkollektivs SOUTH.

Picones Arbeiten sind schon im Guggenheim Museum New York, im Musée de l’Homme in Paris und im Museum aan de Stroom in Amsterdam ausgestellt worden. Sie sind Teil der Sammlungen des Australian War Memorial, der State Library of NSW und der National Portrait Gallery in Canberra. Picone war von 2012 bis 2014 Gastprofessor an der Lingnan Universität von Hongkong und ist seit 2017 Dozent für Medienwissenschaften an der Mahidol Universität in Bangkok, Thailand.

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Mit alarmierender Schnelligkeit nähern wir uns dem Zeitpunkt, an dem seit der Verhaftung dieses Sozialisten schon zwei Monate vergangen sind. Er ist verhaftet woden, weil er den Krieg zwischen der Ukraine und Russland ablehnt, den das Selenskyj-Regime, die Nato und die USA angezettelt haben.

Bogdan wurde am 25. April in einer Nacht-und-Nebel-Aktion im Stil des sowjetischen Kalten-Kriegs-Stalinismus in seiner Heimatstadt verhaftet, und seither hält ihn der ukrainische Sicherheitsdienst (SBU) in der Südukraine gefangen. Der 25-jährige Bogdan, der gesundheitliche Probleme hat, wird in dem berüchtigten Gefängnis von Mykolajiw festgehalten.

Welches Verbrechen soll er begangen haben? In Wirklichkeit hat er kein Verbrechen begangen. Bogdan wurde zu Unrecht verhaftet: Fälschlicherweise wird er beschuldigt, Russlands schmutzigen Krieg gegen die Ukraine zu unterstützen. Diese Anschuldigungen sind eine völlig irre und fantastische Fiktion und Verzerrung der Realität. Bogdan ist Humanist, Sozialist und Kriegsgegner; er ist ein entschiedener Gegner des kapitalistischen Putin-Regimes und seiner brutalen Invasion in der Ukraine. Bogdan lehnt Krieg und Kriegspolitik nicht nur in der Ukraine, sondern auf der ganzen Welt leidenschaftlich ab.

Als der SBU in Perwomajsk Bogdan Syrotjuk Handschellen anlegte, raubte er ihm damit nicht allein die körperliche Freiheit, sondern sprach ihm auch sein Recht ab, Sozialist und Kriegsgegner zu sein. Dabei behauptet die Ukraine, die doch seit der russischen Invasion unter Kriegsrecht steht, immer noch, eine Demokratie zu sein. Aber eine wahre Demokratie sieht anders aus. Sie führt keine groben Menschenrechtsverletzungen durch, noch unterdrückt sie die Meinungsfreiheit. In ähnlicher Weise hat die Ukraine jetzt eine der glaubwürdigsten und objektivsten Medien der Welt, die World Socialist Web Site, verboten.

Die Menschenrechte, einschließlich der Redefreiheit, sind ein Gradmesser für eine funktionierende und gesunde Demokratie. Es mag zwar schwierig sein, alle „Menschenrechte“ aufzulisten und genau zu definieren, doch Bogdan Syrotjuks Inhaftierung in einem finsteren, lebensbedrohlichen ukrainischen Gefängnis zeigt offen, was einem Menschen ohne die Menschenrechte zustoßen kann.



Author: Admin

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