Deal mit USA +++ Wikileaks-Gründer sitzt bereits im Flieger: Assange bekennt sich schuldig und kommt frei | News


Washington – Wikileaks-Gründer Julian Assange (52) wird sich für einen Deal mit dem US-Justizministerium teilweise schuldig bekennen! Im Gegenzug sichern die USA dem Australier zu, als freier Mann in sein Heimaltland zurückkehren zu dürfen.

Das teilte das Ministerium am Montagabend (Ortszeit) in Washington mit. Damit zeichnet sich ein abruptes Ende in dem jahrelangen rechtlichen Gezerre die Assanges Auslieferung von Großbritannien an die USA ab. Laut Ministerium muss ein Richter den Deal noch absegnen.

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Doch das scheint nur eine Formalie. Wikileaks zeigt auf Twitter, wie Assange am Montag nach seiner Freilassung in ein Flugzeug steigt. Demnach hat er britischen Boden bereits verlassen.

Assange soll den Plänen aber dazu bereits an diesem Mittwoch vor einem Gericht in einem entlegenen US-Außengebiet erscheinen: auf den Marianeninseln.

Die Inselgruppe liegt im Westpazifik, nördlich von Assanges Heimat Australien, und steht unter Hoheitsgewalt der USA. In einem Brief des US-Justizministeriums heißt es, es werde erwartet, dass sich Assange bei dem Gerichtstermin dort der Verschwörung zur unrechtmäßigen Beschaffung und Verbreitung von geheimen Unterlagen schuldig bekennen werde.

Das US-Justizministerium veröffentlichte dieses Schreiben zur Vereinbarung mit Assange

Das US-Justizministerium veröffentlichte dieses Schreiben zur Vereinbarung mit Assange

Foto: U.S. DEPARTMENT OF JUSTICE/via REUTERS

Im Anschluss solle er nach Australien weiterreisen. US-Medien zufolge soll Assange zu gut fünf Jahren Haft verurteilt werden – die er aber bereits in Großbritannien verbüßt hat.

Die US-Regierung wirft ihm vor, mit der Whistleblowerin Chelsea Manning geheimes Material von Militäreinsätzen im Irak und in Afghanistan gestohlen, veröffentlicht und damit das Leben von US-Informanten in Gefahr gebracht zu haben.

Assanges Unterstützer sehen ihn hingegen wegen der Aufdeckung von US-Kriegsverbrechen im Visier der Justiz aus Washington. Bei einer Verurteilung ohne eine Vereinbarung mit der Staatsanwaltschaft könnten Assange wegen Spionage bis zu 175 Jahre Haft drohen.

Assange saß seit etwa fünf Jahren im Hochsicherheitsgefängnis Belmarsh in London. Vor seiner Festnahme im April 2019 hatte er sich sieben Jahre in der ecuadorianischen Botschaft in London dem Zugriff der Strafverfolgungsbehörden entzogen.

Diese hatten ihn zunächst wegen Vergewaltigungsvorwürfen in Schweden ins Visier genommen. Diese Anschuldigungen wurden später jedoch aus Mangel an Beweisen fallen gelassen. Er sitzt inzwischen ohne eine Verurteilung im Gefängnis. Menschenrechtsorganisationen, Journalistenverbände, Künstler und Politiker fordern seit langem Assanges sofortige Freilassung.

Gegen seine Auslieferung von Großbritannien in die USA hatte Assange zuletzt Berufung eingelegt. Eigentlich sollte darüber im Juli vor dem High Court in London verhandelt werden. Der High Court hatte einem entsprechenden Antrag Assanges im Mai teilweise stattgegeben und damit eine unmittelbare Überstellung des 52-Jährigen an die USA abgewendet.

Auch die australische Regierung hatte sich für die Freilassung ihres Staatsbürgers eingesetzt. US-Präsident Joe Biden weckte kürzlich etwas Hoffnung in diese Richtung. Er sagte auf die Frage, ob die USA ein australisches Ersuchen prüfen wollten, die Strafverfolgung gegen Assange einzustellen: „Wir erwägen das.“



Author: RoteRuhrarmee1920

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