Bündnis demonstriert gegen Neonazi-Treffen in Eschede | NDR.de – Nachrichten – Niedersachsen


Stand: 22.06.2024 10:56 Uhr

In Eschede (Landkreis Celle) wollen das Netzwerk Südheide und der DGB am Nachmittag gegen Rechtsextremismus demonstrieren. Erst gestern wurden Bilder eines Sonnenwendfestes im Stil der Hitlerjugend öffentlich.

Nach Angaben der Polizei Celle hatten sich am vergangenen Wochenende etwa 50 Teilnehmer auf dem früheren “Hof Nahtz” zu einer Sonnenwendfeier getroffen. Die Bilder der Initiative “Recherche Nord” zeigen vor allem junge Erwachsene, aber auch Kinder in Uniformen, mit Fackeln und rot-weißen Trommeln. Zu sehen ist auch ein großes Lagerfeuer, in dessen Mitte ein Holzkreuz in Form einer Rune steht – in der NS-Zeit das Symbol der rassistischen Organisation Lebensborn.

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Menschen stehen in Eschede im Landkreis Celle mit Fackeln und Trommeln in einem Kreis um eine brennende Rune aus Holz. © Recherche Nord

Auf einem Bauernhof bei Celle treffen sich Neonazis der “Jungen Nationalisten”. Werden dort auch Kinder indoktriniert? (22.06.2024)
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Neonazis verschieben Treffen

Eigentlich war erwartet worden, dass das Neonazi-Treffen erst an diesem Wochenende stattfinden sollte. Wilfried Manneke, Sprecher des Netzwerks Südheide, geht davon aus, dass die Neonazis ihre Treffen verschieben, damit parallel zu ihren Feiern keine Demonstrierenden auftauchen.

“‘Brauchtumsfeiern’ sind alles andere als harmlos”

Die rechtsextreme NPD, die sich mittlerweile in “Die Heimat” umbenannt hat, hatte den Hof am Rande von Eschede vor gut fünf Jahren von dem NPD-Mitglied Joachim Nahtz gekauft. Seit über 30 Jahren treffen sich dort Rechtsextremisten und Neonazis. Das Ziel der Sonnwendfeiern sei es, Kontakte zu pflegen, Termine abzusprechen und neue Aktionen vorzubereiten. “Diese ‘Brauchtumsfeiern’ sind alles andere als harmlos”, so die Veranstalter der Gegendemo.

Der Bauernhof von NPD Politiker Joachim Nahtz in Eschede. © picture alliance/dpa Foto: Alexander Körner

Der “Hof Nahtz” in Eschede ist seit vielen Jahren Treffpunkt rechter Gruppen.

Käßmann und “Omas gegen Rechts” werden in Eschede erwartet

Um 14 Uhr beginnt die Protestveranstaltung vor dem Bahnhof in Eschede mit einer Ansprache von Margot Käßmann, frühere Landesbischöfin in Hannover und Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD). Die Polizei rechnet mit 200 Teilnehmenden. Neben Käßmann werden auch Heinrich Lange, parteiloser Bürgermeister von Eschede, die Celler Bundestagsabgeordnete Angela Hohmann (SPD) und Matthias Richter-Steinke, Geschäftsführer DGB Region Nord-Ost-Niedersachsen, zu der Demonstration erwartet. Dem Protest-Bündnis gehören Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter, Kirchen, Angehörige verschiedenster Parteien und weitere Initiativen gegen Rechtsextremismus an, darunter auch die “Omas gegen Rechts”.

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Jemand hält ein Schild mit der Aufschrift "Respekt" Kein Platz für Rassismus. Eschede bleibt bunt" hoch. © Netzwerk Südheide gegen Rechtsextremismus Foto: Wilfried Manneke

Ein Bündnis hatte für Samstag zu einer Demo gegen einen von Rechtsextremisten genutzten Hof im Ort aufgerufen. (16.12.2023)
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Ein breites Bündnis hat am Samstag gegen ein Treffen von Rechtsextremisten in Eschede (Landkreis Celle) protestiert. (30.09.2023)
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Theologin Margot Käßmann und Moderator Arne-Torben Voigts © NDR Foto: Andrea Seifert Fotografie

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Margot Käßmann macht Schluss mit “Mensch Margot!”, sie geht in Rente. Arne-Torben Voigts und Margot Käßmann in ihrem letzten gemeinsamen Podcast. (28.06.2023)
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Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Niedersachsen |
Aktuell |
22.06.2024 | 07:00 Uhr

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Author: RoteRuhrarmee1920

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