Arian: Jäger suchte Wochen nach dem Jungen in Elm | Regional


Estorf (Niedersachsen) – Der Fall Arian scheint noch lange nicht gelöst zu sein: Auch wenn es sich bei der gefundenen Kinderleiche tatsächlich um den vermissten 6-Jährigen handeln sollte, bleiben viele Fragen. Jetzt spricht einer der Helfer, der wochenlang nach dem Jungen suchte.

Jäger Olaf P. (56) hat unermüdlich bei der Suche nach dem kleinen Arian mitgeholfen, der am 22. April spurlos aus dem Haus seiner Eltern in Elm, einem Ortsteil von Bremervörde (Niedersachsen), verschwunden war.

Mehr als zwei Monate später wurde am Montag eine Kinderleiche gefunden, bei der es sich aller Wahrscheinlichkeit um den vermissten Jungen handelt. Ausgerechnet dort, wo der ortsansässige Jäger immer und immer wieder nach ihm gesucht hatte.

Tagelang durchkämmten Polizei, Feuerwehr, Bundeswehr und Freiwillige großräumig das Gebiet um Elm, Arians Wohnort

Tagelang durchkämmten Polizei, Feuerwehr, Bundeswehr und Freiwillige großräumig das Gebiet um Elm, Arians Wohnort

Foto: Bodo Marks/dpa

„Wir waren hier mit rund 500 Mann und sind genau diese Fläche bestimmt vier- oder fünfmal abgegangen. Mit Feuerwehr, mit Polizei, mit Freiwilligen. Wir sind hier mit Drohnen geflogen, wir haben alles gegeben“, erklärt Olaf P.

Der Fall des vermissten Arian (6) - Infografik

Deswegen sei es für ihn unvorstellbar, dass der Junge genau dort, keine zwei Kilometer von seinem Elternhaus entfernt – gelegen hätte. „Ich kann mir nicht erklären, wie der da hingekommen ist. Das war hier ein Riesenauflauf von Menschen und es ist für mich unerklärlich, dass wir den Jungen dabei nicht gefunden haben.“

Auf dieser Wiese wurde die Kinderleiche am Montagnachmittag gefunden

Auf dieser Wiese wurde die Kinderleiche am Montagnachmittag gefunden

Foto: JAN-HENRIK DOBERS

War Arian zu dem Zeitpunkt der Suchmaßnahmen noch am Leben und an einem ganz anderen Ort? Sah der autistische Junge die Retter nahen und versteckte sich aus Angst vor ihnen? Olaf P.: „Das wären alles Mutmaßungen, dazu kann ich nichts sagen.“

Polizeisprecherin Sarah Mehnen bestätigt auf BILD-Anfrage: „Es handelt sich um ein Gebiet, das bereits mehrfach durchsucht wurde. Wenn es sich wirklich um Arian handeln sollte, wird es Aufgabe der Ermittlungsgruppe sein, herauszufinden, warum er bisher nicht gefunden wurde.“

Bauer fand Kinderleiche

Am Montagnachmittag hatte Landwirt Jan Schlesselmann (56) die Polizei alarmiert. Beim Mähen am Vortag auf einer seiner Wiesen hatte sein Sohn zwei Quadratmeter ausgelassen. Er hatte dort etwas liegen sehen, es erst für abgeladenen Müll gehalten.

Schock auf dem FeldBauer findet Kinderleiche

Teaser-Bild

Quelle: BILD

Einen Tag später rief ein Mitarbeiter panisch bei Schlesselmann an – bat ihn, sofort vorbeizukommen. Als der Landwirt vorfuhr, war ihm schnell klar, was dort auf seiner Wiese lag: „Ich habe mir das angeguckt und mir war gleich klar, dass das eine Kinderleiche ist.“

Rechtsmediziner klären nun, ob es sich tatsächlich um Arian handelt, wovon bei der Polizei ausgegangen wird. Mit einem konkreten Ergebnis ist aber erst im Laufe der Woche zu rechnen.



Author: RoteRuhrarmee1920

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