AfD-Parteitag in Essen: Demonstranten versuchen AfD-Delegierte an Zugang zu Parteitag zu hindern – Polizei eskortiert


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Demonstranten versuchten AfD-Delegierte an Zugang zu Parteitag zu hindern – Polizei eskortiert

„Der Veranstaltungsort ist von allen Seiten blockiert“

Gegner des AfD-Parteitags in Essen wollen die etwa 600 Delegierten an der Anreise zum Veranstaltungsort hindern und blockieren Zufahrtswege und Kreuzungen. „Die Polizei versucht, die Demonstranten wegzuräumen“, berichtet WELT-Reporter Gerrit Seebald.

Aktivisten haben am Samstag in Essen versucht, die Anreise von Delegierten zum AfD-Parteitag zu verhindern. Außerdem vermummten sich Demonstranten laut Polizei teilweise und griffen Polizisten an.

Vor Beginn des AfD-Bundesparteitags in Essen hat es laut Polizei mehrere gewalttätige Aktionen von Gegnern der Partei gegeben. „Demonstranten haben sich teilweise vermummt und Einsatzkräfte angegriffen“, berichtete die Polizei Essen am Samstag. Es habe bereits mehrere Festnahmen gegeben. Die Polizei appellierte an Demonstranten, „sich von Gewaltaktionen und Störern fernzuhalten“.

Zuvor hatten am Morgen Aktivisten versucht, die Anreise von Delegierten zum AfD-Bundesparteitag zu verhindern. In der Umgebung des Veranstaltungsortes, der Grugahalle, besetzten sie Straßen und Kreuzungen. An einer Autobahnauffahrt saßen mehrere hundert Menschen auf den Fahrbahnen. Eine Sprecherin der Blockade-Aktion „widersetzen“ sprach von „einigen Tausend“ Teilnehmerinnen und Teilnehmern an den Aktionen.

Die Polizei sprach von „mehreren Tausend“ Demonstranten. „Es sind keine Autobahnen blockiert“, betonte ein Sprecher. Der Parteitag sollte um 10 Uhr beginnen. Die Polizei ist mit einem Großaufgebot vor Ort. Auch Wasserwerfer-Fahrzeuge waren in Bereitschaft.

Mehrere Bundestagsabgeordnete berichteten, sie seien von der Polizei am Hotel abgeholt und zum Veranstaltungsort gebracht worden. Einige Delegierte gelangten zu Fuß völlig unbehelligt zur Grugahalle. Von einer Brücke riefen Demonstranten Teilnehmern des AfD-Parteitags und Journalisten zu: „Es gibt kein Recht auf Nazi-Propaganda.“

AfD-Parteimitglied Beatrix von Storch wird von der Polizei zur Grugahalle begleitet

AfD-Parteimitglied Beatrix von Storch wird von der Polizei zur Grugahalle begleitet

Quelle: REUTERS

Auch andere Mitglieder...

Auch andere Mitglieder…

Quelle: AFP/VOLKER HARTMANN

...wurden polizeilich begleitet

…wurden polizeilich begleitet

Quelle: REUTERS

An einer Kreuzung versuchte eine größere Personengruppe, eine Polizeiabsperrung zu überwinden. Kräfte einer Hundertschaft hätten dies mit Einsatz von Pfefferspray und Schlagstöcken unterbunden, teilte die Pressestelle mit. Ob es aufseiten der Demonstranten Verletzte gab, wurde zunächst nicht bekannt. Mehrere Rettungswagen seien angefordert worden, sagte ein Polizeisprecher.

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In einer Einkaufsstraße in der Nähe der Grugahalle postierten sich Demonstranten vor einer Bäckerei, in der sich AfD-Politiker aufhielten. Kräfte einer Einsatzhundertschaft hätten die Politiker herausgeführt, sagte ein Polizeisprecher.

In der Essener Grugahalle veranstaltet die AfD am Samstag und Sonntag einen Bundesparteitag. Zu Gegendemonstrationen und -veranstaltungen werden am gesamten Wochenende bis zu 100.000 Menschen erwartet. Die Polizei hat mehrere tausend Beamte im Einsatz. Am Freitagmorgen waren neben den Polizistinnen und Polizisten aus Nordrhein-Westfalen auch Beamte aus Bremen, Baden-Württemberg und Sachsen auf den Straßen zu sehen.

Protests as Germany's far-right AfD holds party convention, in Essen

Schon am frühen Morgen formierte sich der Protest gegen den Parteitag

Quelle: REUTERS

In der Grugahalle findet der Parteitag statt

In der Grugahalle findet der Parteitag statt

Quelle: Getty Images/Thomas Lohnes

Die meisten und größten Proteste werden am Samstag stattfinden. Um 10 Uhr solltze am Hauptbahnhof eine Großdemonstration beginnen. Die Teilnehmer ziehen dann durch die Stadt zur Grugahalle.

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Einen ersten friedlichen Protest hatte es bereits am Freitagabend unter dem Motto „Bass gegen Hass“ gegeben. An der Rave-Demo beteiligten sich laut Polizei rund 5000 Menschen.

Bei einer zentralen Versammlung am Nachmittag wollen unter anderem Essens Oberbürgermeister Thomas Kufen (CDU), Evonik-Vorstandschef Christian Kullmann und die Präses der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland, Anna-Nicole Heinrich, sprechen. Ab dem späten Nachmittag ist ein Musikprogramm geplant.

Linke Gruppen hatten angekündigt, den rund 600 Delegierten die Zugänge zum Parteitags-Gelände versperren zu wollen. Die Polizei hatte im Vorfeld betont, dass sie eine Blockade des Parteitags nicht dulden werde und einen ungestörten Verlauf der AfD-Veranstaltung ermöglichen will.

Die AfD will bei dem Parteitag am Samstag und Sonntag unter anderem den Vorstand neu wählen. Die Stadt Essen hatte monatelang nach Möglichkeiten gesucht, den AfD-Parteitag noch zu verhindern – war damit aber letztlich vor Gericht gescheitert.



Author: RoteRuhrarmee1920

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